Neuigkeiten rund um Energiemanagementsysteme

26 Jul

Die Vereinheitlichung der High-Level-Struktur der verschiedenen Managementsystemnormen geht in die nächste Runde. Der Entwurf der ISO 50001 soll im bereits in diesem Herbst vorliegen.

Ebenfalls ab Herbst 2017 müssen Zertifizierungsgesellschaften ein EnMS nach der neuen Akkreditierungsnorm ISO 50003 auditieren.

Indirekt beeinflussen die Anforderungen der neuen ISO 50003 auch zertifizierte Unternehmen, nämlich vor allem bei der Ermittlung der Auditdauer und der Nachweisführung zur Verbesserung der energiebezogenen Leistung.

Für die Berechnung der Auditdauer ist nun ab Herbst die Angabe der Anzahl der wesentlichen Energieeinsätze (z. B. Energie- und Wärmeerzeugung, Produktionslinien etc.) notwendig. Neu ist auch, dass für die Berechnung der Audittage nicht mehr die Gesamtmitarbeiterzahl ausschlaggebend ist, sondern das sogenannte „EnMS-wirksame Personal“.

Die Änderungen bei der Berechnung der Auditzeiten können sich also auf die Auditdauer bei Zertifizierungs- und Rezertifizierungsaudits auswirken. Überwachungsaudits sind nicht betroffen (Schutz von Bestandsverträgen).

Neben der Auditdauer müssen Auditoren Nachweise zur fortlaufenden Verbesserung der energetischen Leistung sammeln. Das bedeutet für Unternehmen in der Praxis, dass es nicht mehr reicht, die eigenen Prozesse oder Anlagen zu optimieren. Künftig muss eine Verbesserung des Energieverbrauchs durch Energiesparprojekte und sonstige Prozessoptimierungen nachgewiesen werden. Energiekennzahlen (EnPi) und energetische Ausgangsbasen (EnB) werden hier als Grundlage der Nachweisführung herangezogen.

Dabei dienen die ISO 50006 und die ISO 50015 als Hilfestellung. Die ISO 50006 bietet eine praktische Anleitung zur Aufstellung von Energiekennzahlen und energetische Ausgangsbasen, während die ISO 50015 bei der Messung und Verifizierung der energiebezogenen Leistung unterstützt.