IT-Unternehmen wollen Frauenanteil erhöhen

9 Mrz

Die digitale Wirtschaft will Frauen stärker fördern. Bisher ist der Frauenanteil gering: Mehr als jedes zehnte Unternehmen (11 Prozent) der Branche hat keine Frau in der Belegschaft. Bisher fehlt in jedem zweiten befragten Unternehmen (50 Prozent) die Zuständigkeit für die Gleichstellung von Frauen und Männern. Der Branchenverband Bitkom hat eine Studie veröffentlicht, die zeigt: Die digitale Wirtschaft wächst, aber Frauen sind noch immer unterrepräsentiert.

Die Branche beschäftigt in Deutschland derzeit 1,25 Millionen Menschen. Einer aktuellen Bitkom-Prognose zufolge wird die Zahl der Beschäftigten im laufenden Jahr um 3 Prozent auf dann 1,29 Millionen steigen, Frauen sind stark unterrepräsentiert. 24 Prozent der Unternehmen haben das erklärte Ziel, den Frauenanteil zu erhöhen. Weitere 14 Prozent haben dafür konkrete Planungen, 29 Prozent diskutieren immerhin darüber. Für 29 Prozent der Unternehmen ist das alles auch künftig kein Thema. In 76 Prozent liegt der Frauenanteil unter 25 Prozent, nur in 7 Prozent der Unternehmen liegt er zwischen 26 und 50 Prozent. Je kleiner das Unternehmen, umso kleiner der Frauenanteil. Mit steigender Größe wächst der Studie zufolge auch der Frauenanteil deutlich.

Besonders selten findet man Frauen in der Führungsetage. 49 Prozent haben keine Frau im Top-Management. Viele Faktoren hemmen ihren Aufstieg. Einige dieser Hürden könnten die Unternehmen selbst beseitigen: So sagen 66 Prozent, dass traditionelle Rollenbilder dazu beigetragen hätten, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen gering ist. Zudem vermuten 62 Prozent eine geringe Attraktivität der digitalen Wirtschaft für Frauen in Führungspositionen. Hürden beim Wiedereinstieg, etwa nach einer Schwangerschaft, sieht die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) als problematisch. 41 Prozent bezeichnen die Präsenzkultur in Firmen als hemmend für Frauenkarrieren und knapp jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) sieht eine gläserne Decke in der Branche.

Mit Blick auf die Rahmenbedingungen verweisen 78 Prozent darauf, dass die mangelnde Betreuungsinfrastruktur für Kinder Frauenkarrieren hemme. 54 Prozent meinen, es gebe zu wenige qualifizierte Kandidatinnen. 47 Prozent denken, dass Frauen sich selbst schlechter vermarkten und über keine ausreichenden Netzwerke verfügten (38 Prozent).

Lediglich in 2 bzw. 3 Prozent der befragten Firmen gibt es Gleichstellungs- bzw. Diversity-Verantwortliche, in einem knappen Viertel (24 Prozent) übernimmt die Personalabteilung diese Aufgabe, bei 22 Prozent ist sie unmittelbar in der Geschäftsführung angesiedelt. Es sind fast ausschließlich Unternehmen mit weniger als 200 Beschäftigten, die die Verantwortung nicht geregelt haben. So gut wie alle Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigen haben das Thema geklärt.

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