Zwei Drittel der Mitarbeiter in Deutschland fordern klarer definierte Verantwortlichkeiten. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der neuen Global Talent Trends Studie 2019 von Mercer. Die Studie gibt Einblicke in die Ansichten von über 7.300 Führungskräften, Personalverantwortlichen und Mitarbeitern aus neun Branchen und 16 Regionen weltweit. In Deutschland wurden 450 Personen befragt.
Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Automatisierung verändern kontinuierlich das Wettbewerbsumfeld und führen zu einer Neugestaltung der Arbeitsabläufe. Dieses Klima der Unsicherheit wirkt sich auch auf die Arbeitnehmer aus: Im heutigen Klima der Unsicherheit suchen Mitarbeiter nicht nur Klarheit, sondern auch Stabilität. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Arbeitsplatzsicherheit weltweit einer der wichtigsten Gründe ist, warum Mitarbeiter in ihr Unternehmen eingetreten sind und der Hauptgrund, warum sie bleiben.
Doch befürchtet jeder Dritte, dass Künstliche Intelligenz und Automatisierung den eigenen Arbeitsplatz ersetzen werden. Ein Ansatz, um Arbeitnehmern das Gefühl von Sicherheit zu geben, ist das Fördern von sozialen Beziehungen. Das unterstreicht auch die Studie: Mitarbeiter, die gesund sind, denen es finanziell gut geht und die mit ihrer Karriere zufrieden sind, beschreiben ihre Rolle im Unternehmen als „fokussiert auf soziale Beziehungen“ und ihr Arbeitsumfeld als „kollaborativ“ – und zwar doppelt so häufig wie Mitarbeiter, die sich nicht entsprechend charakterisieren.
Für deutsche Führungskräfte steht das Thema Disruption ganz oben auf der Agenda: 98 Prozent prognostizieren für die nächsten drei Jahre erhebliche disruptive Entwicklungen für ihre Unternehmen. 2018 trafen lediglich 33 Prozent die gleiche Aussage. Dieser große Sprung ist kein lokales Phänomen, sondern ein globaler Trend: Weltweit sagen 73 Prozent der Führungskräfte Disruptionen voraus (2018: 26 Prozent).