Die Zeitplan-Vorgabe ist ehrgeizig: Ab dem 21. Februar 2020 müssen alle ISO 50001-Audits auf Basis der im Dezember in Kraft getretenen neuen Version durchgeführt werden. Diese erfordert nicht nur durch die High Level Structure (HLS) einigen Änderungsaufwand. Mehr Verantwortung für die Unternehmensführung und Auseinandersetzung mit Einfluss und Erwartungen interessierter Parteien sind zwei der wichtigen Stichworte. Gut beraten ist, wer sich rechtzeitig mit der Umstellung auf die neue Fassung der ISO 50001 auseinandersetzt.
Durch die sogenannte High Level Structure (HLS) mit der gleichartigen Aufteilung der Haupt- und Unterkapitel sowie übergreifende Inhalte für alle Managementsystemnormen wird die Kompatibilität der ISO 50001 sichergestellt und die Integration deutlich erleichtert. Insgesamt soll das Managementsystem konsequenter in den Betrieb integriert werden, wozu die oberste Leitung stärker in die Pflicht genommen wird. Zudem fordert die ISO 50001:2018 die Bildung eines Energieteams.
Als interessierte Parteien werden Personen oder Organisationen bezeichnet, die intern wie extern eine Entscheidung bezüglich des Energiemanagementsystems beeinflussen, davon beeinflusst werden oder sich beeinflusst fühlen können. Einflüsse und Erwartungen von Kunden, Mitarbeitern, Gesetzgeber und Behörden oder auch Fremdfirmen und Lieferanten müssen systematisch analysiert werden, relevante Anforderung sowie Chancen und Risiken sind zu bestimmen und entsprechende Maßnahmen zu planen.
Ab dem 21. Februar 2020 müssen die Unternehmen damit und zahlreiche weiteren sprachlichen Präzisierungen und Anforderungen klarkommen. Danach müssen alle ISO 50001-Audits auf Basis der neuen Version durchgeführt werden. Wer früher umstellen will, kann das tun, beispielsweise im Rahmen des Audits im Jahr 2019 oder durch ein Sonderaudits. Für die Umstellung wird einmalig ein erhöhter Auditaufwand vor Ort notwendig sein, den es bei der Planung zu berücksichtigen gilt.