Das Technische Lenkungsgremium von ISO hat auf Vorschlag von Frankreich (AFNOR) die Einrichtung eines Technisches Komitees „Circular Economy“ beschlossen. Im neuen ISO/TC 323 sollen Normen zur Erarbeitung von Anforderungen, Rahmenbedingungen, Leitlinien und Hilfsmitteln im Zusammenhang mit Kreislaufwirtschaftsprojekten erarbeitet werden. Im Rahmen des Antrags wurde bereits die Struktur einer Managementsystemnorm zum Thema Kreislaufwirtschaft vorgeschlagen. Weitere Normungsprojekte sind in Vorbereitung.
Das ISO/TC 323 wird vordringlich eine Managementsystemnorm erarbeiten. Sie soll Wirtschaftsunternehmen, öffentliche Einrichtungen oder gemeinnützige Organisationen dabei unterstützen, Projekte zu „Circular Economy“ durchzuführen. Hierbei sollen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte Berücksichtigung finden.
Anforderungen zu bestimmten Aspekten der Kreislaufwirtschaft, die durch bestehende Technische Komitees schon behandelt werden, wie Ökodesign, Ökobilanzen im ISO/TC 207 „Umweltmanagement“ und Nachhaltiges Beschaffungswesen (ISO 20400:2017 Nachhaltiges Beschaffungswesen – Leitfaden) bleiben ausgeklammert. Das ISO/TC 323 soll zu einer nachhaltigen Entwicklung und insbesondere zur Implementierung der UN Nachhaltigkeitsziele (UN Sustainable Development Goals) beitragen.
Das Thema Kreislaufwirtschaft ist insbesondere für eine nachhaltige Politik und eine Schonung natürlicher Ressourcen von Bedeutung. Häufig verwendete Wirtschaftsmodelle basieren auf einem linearen Produktions- und Verbrauchssystem, bei dem Gegenstände hergestellt, verwendet und am Ende ihrer Nutzungsdauer entsorgt werden. Kreislaufwirtschaft gilt als Wirtschaftsmodell der Zukunft, da diese auf die Schließung von Energie- und Materialkreisläufen abzielt.
Die Website des neuen ISO/TC 2323
Für die Spiegelung der Aktivitäten des ISO/TC 323 wird ein neuer DIN-Arbeitskreis, der NA 172-00-14-01 AK „Kreislaufwirtschaft“ im Normenausschuss Grundlagen des Umweltschutzes eingerichtet. Die konstituierende Sitzung findet am 29. März bei DIN in Berlin statt. Der DIN-Arbeitskreis soll engen Kontakt mit bestehenden Gremien halten, die an verwandten oder ähnlichen Themen arbeiten. Das Arbeitsprogramm wird die Spiegelung der Arbeiten des ISO/TC 323 „Circular Economy“ umfassen.