Das Produktionsvolumen im Produzierenden Gewerbe ist im Juni zurückgegangen. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes [1] nahm der Ausstoß preis-, kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 1,9 % ab, nachdem er gemäß revidierter Angaben im Mai stagniert hatte (-0,1 %). Triebfeder der Entwicklung war die deutlich abnehmende Industrieproduktion (-2,8 %), während die Ausbringung im Baugewerbe nach vorherigem Rückgang wieder leicht zulegen konnte (+0,7 %) und die Energieproduktion mit einem Plus von 3,1 % erneut kräftig anstieg.
Innerhalb der einzelnen Industriezweige war eine überwiegend rückläufige Entwicklung zu beobachten. Insbesondere in den gewichtigen Bereichen des Maschinenbaus (-5,3 %) sowie Kfz und Kfz-Teile (-0,9 %) nahm das Produktionsvolumen spürbar ab, aber auch die Hersteller von Metallerzeugnissen (-1,6%) und elektrischen Ausrüstungen (-0,4 %) verzeichneten Rückgänge ihrer Ausbringungsmengen. Einen deutlichen Rückprall erlebte zudem die Produktion pharmazeutischer Erzeugnisse (-11,0 %). Zuwächse meldeten hingegen die Produzenten von Datenverarbeitungs-Geräten und optischen Erzeugnissen (+2,0 %) sowie chemischen Erzeugnissen (+1,0 %).
Im zweiten Quartal gab das Produktionsvolumen mit einem Minus von 1,0 % gegenüber dem ersten Quartal insgesamt nach. Ursächlich hierfür sind sowohl Rückgänge der Ausbringungsmenge in der Industrie (-1,3 %) als auch im Baugewerbe (-2,3 %). Die Energieproduktion konnte auch aufgrund der Ausweitung der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen hingegen deutlich zulegen (+4,1 %).
Die schwache Entwicklung der Industrieproduktion im zweiten Quartal dürfte teilweise Ausdruck einer Gegenbewegung zu den Vorzieheffekten im Zusammenhang mit den angekündigten Zollerhöhungen sein, die die wirtschaftliche Entwicklung im exportintensiven produzierenden Gewerbe zu Jahresbeginn positiv beeinflusst hatten. Angesichts der durch die erhöhten US-Zölle verschlechterten handelspolitischen Rahmenbedingungen und der zuletzt gedämpften Industriegüternachfrage von Seiten der Länder außerhalb des Euroraums sind auch zu Beginn des dritten Quartals keine Impulse für einen dauerhaften Aufschwung der Industriekonjunktur absehbar.
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[1] Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 7. August 2025. Alle Angaben basieren auf vorläufigen Daten und sind preis-, kalender- und saisonbereinigt (Verfahren X13 JDemetra+).