Gewaltprävention, Cyberrisiken und Klimawandel – Aktuelle Herausforderungen im Arbeitsschutz

29 Aug.

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz steht vor neuen, komplexen Herausforderungen. Altbekannte Themen wie Unfallverhütung und ergonomische Arbeitsgestaltung bleiben wichtig, doch die Anforderungen an Unternehmen erweitern sich stetig. TÜV Rheinland hat vier zentrale Trends identifiziert, die künftig im Fokus stehen.

  1. Gewaltprävention: Schutz der Beschäftigten vor Übergriffen
    Die steigende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft erfordert individuelle Maßnahmen zur Gewaltprävention. Besonders gefährdet sind Mitarbeitende mit Kundenkontakt in Behörden, Krankenhäusern, im Handel oder Rettungsdiensten. Strategien wie geschulte Fluchtwege, Trennvorrichtungen, Deeskalationstrainings und psychologische Betreuung nach Vorfällen sind essenziell. Gewalt am Arbeitsplatz muss präventiv in die Gefährdungsbeurteilung aufgenommen werden.
  2.  Künstliche Intelligenz im Arbeitsschutz
    Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten im Arbeits- und Gesundheitsschutz. KI-basierte Tools erlauben unter anderem ergonomische Analysen, virtuelle Arbeitsplatzbegehungen und videogestützte Bewertungen. Unternehmen können so ressourceneffizient und innovativ arbeiten.
  3. Cyberrisiken: Ein unterschätzter Faktor im Arbeitsschutz
    Die zunehmende Vernetzung von IT-Systemen stellt Unternehmen vor große Sicherheitsrisiken. Cyberangriffe können nicht nur Ausfallzeiten oder Datenverlust verursachen, sondern sogar sicherheitskritische Systeme wie Maschinensteuerungen oder Aufzuganlagen gefährden. Die seit 2023 gültige TRBS 1115-1 „Cybersicherheit“ verpflichtet Firmen dazu, Cyberrisiken systematisch in die Gefährdungsbeurteilung aufzunehmen.
  4. Klimawandel: Neue Risiken durch Wetterextreme und Krankheitsüberträger
    Der Klimawandel verändert die Arbeitswelt. UV-Strahlung und Hitze sind Gefahren für Außenberufe, während auch Tätigkeiten in Innenräumen zunehmend durch hohe Temperaturen beeinträchtigt werden. Neu aufkommende Risiken, wie Insekten oder Krankheitsüberträger aus wärmeren Regionen, können gesundheitliche Gefahren hervorrufen. Unternehmen müssen branchenspezifische Maßnahmen wie Verschattungen, angepasste Arbeitszeiten oder präventive Schutzprogramme entwickeln, um ihre Mitarbeitenden zu schützen.

Fazit und Unterstützung durch TÜV Rheinland
Die Anforderungen im Arbeitsschutz werden vielfältiger. Gewaltprävention, KI, Cybersicherheit und der Klimawandel stellen Arbeitgeber vor neue Herausforderungen. TÜV Rheinland unterstützt Unternehmen mit seiner Expertise in Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit, Seminaren und Schulungen sowie aktuellen Publikationen um nachhaltige und wirksame Schutzmaßnahmen umzusetzen.