BfArM veröffentlicht endgültige Fassung der ICD-10-GM 2024

28 Sep

Das BfArM hat die endgültige Fassung der ICD-10-GM Version 2024 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification) veröffentlicht. Die ICD-10-GM bildet zusammen mit dem Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) die Basis für die Entgeltsysteme in der ambulanten und stationären Versorgung sowie weiteren Anwendungsbereichen. In die neue Version flossen 44 Vorschläge ein, zumeist von medizinischen Fachgesellschaften, Fachleuten aus der Ärzteschaft, Krankenkassen und Kliniken sowie aus weiteren Organisationen der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen.

Wichtige inhaltliche Änderungen in der Version 2024

  • Akutes Atemnotsyndrom: Einführung neuer 5-Steller, um das akute Atemnotsyndrom bei Kindern und Jugendlichen spezifisch kodieren zu können.
  • Diabetes mellitus: Einführung einer neuen sekundären Schlüsselnummer zur spezifischen Kodierung einer Insulinresistenz bei Diabetes mellitus, Typ 1, bei Personen von 18 Jahren und älter.
  • Myokardinfarkt: Einführung neuer 5-Steller, um eine Differenzierung von akuten subendokardialen Myokardinfarkten in Typ-1- und Typ-2-Infarkte gemäß Ätiologie vornehmen zu können.
  • Pulmonale Hypertonie: Einführung neuer 5-Steller, um eine leitliniengerechte Differenzierung der pulmonalen Hypertonie vornehmen zu können.

Diagnosen müssen im ambulanten und stationären Bereich nach der ICD-10-GM verschlüsselt werden. Die Verschlüsselung erfolgt auf der Basis des Systematischen Verzeichnisses der ICD-10-GM. Das zugehörige Alphabetische Verzeichnis mit seiner umfangreichen Sammlung an Krankheitsbezeichnungen und Synonymen erleichtert die Arbeit in der Praxis. Ärzte und Dokumentare in Krankenhäusern sind verpflichtet, bei der Kodierung die Deutschen Kodierrichtlinien (DKR) in der jeweils gültigen Fassung zu berücksichtigen; für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen gelten die Deutschen Kodierrichtlinien für die Psychiatrie/Psychosomatik (DKR-Psych). Die Kodierrichtlinien werden von den Selbstverwaltungspartnern gemeinsam vereinbart.

Seit Version 2019 gibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine regelmäßigen Aktualisierungen mehr für die ICD-10 heraus. Jedoch werden von der WHO nicht belegte Schlüsselnummern bei Bedarf mit Inhalt belegt und in ggf. modifizierter Form in die ICD-10-GM übernommen. Zudem werden bei Bedarf neue nicht belegte Schlüsselnummern als Platzhalter für zukünftige Anforderungen eingeführt. Für die ICD-10-GM 2024 kommt zum Stand der Herausgabe der amtlichen Fassung beides nicht zum Tragen.

Der Kommentar im Vorspann des Systematischen Verzeichnisses erläutert wichtige Neuerungen in den einzelnen Kapiteln. Alle Änderungen im Detail sind in der Aktualisierungsliste enthalten.
Die Differenzliste enthält die Änderungen der endgültigen Fassung gegenüber der Vorabfassung.

Das Alphabetische Verzeichnis zur ICD-10-GM 2024 wird an die Änderungen im Systematischen Verzeichnis angepasst und in Kürze ebenfalls veröffentlicht.

Über unterjährige Fehlerkorrekturen und Aktualisierungen informieren wir auf unserer Internetseite im Bereich Klassifikationen.

Quelle