Gehalt verliert an Relevanz

6 Sep

Die Gen Z will nicht nur mehr im Beruf, sondern sie will vor allem auch andere Dinge als alle Generationen zuvor. Mit attraktivem Gehalt und guten Karriereaussichten allein lässt sie sich nicht mehr überzeugen. Das zeigt die Studie „Randstad Employer Brand Research“. Stattdessen rücken die Themen Diversität, Inklusion und gesellschaftliches Engagement des Arbeitgebers immer stärker in den Fokus und laufen klassischen Benefits und sogar dem Wunsch nach Homeoffice inzwischen den Rang ab.

Unter den Befragten aus der Gen Z geben 41 Prozent an, Diversität und Inklusion spielten für sie eine große Rolle bei der Jobwahl. In den anderen Generationen sind es jeweils deutlich weniger: Unter den Millennials und der Gen Z sind es je 35 Prozent, unter den Boomern sogar nur 33 Prozent. Gesellschaftliche Verantwortung fordern 39 Prozent der Gen Z von ihrem Arbeitgeber – mehr sind es lediglich unter den Boomern mit 42 Prozent (Millennials: 34 Prozent/Gen Z: 36 Prozent). „Unternehmen, die sich ihre gesellschaftliche Rolle nicht bewusst machen, könnten den Anschluss an nahezu eine komplette Generation potenzieller Arbeitnehmender verlieren“, , erklärt Dr. Carolin Herbst, Group Director Human Resources bei Randstad Deutschland.

Traditionelle Anreize werden von den 18- bis 25-Jährigen zwar weiterhin geschätzt, verlieren aber zusehends ihren Stellenwert. Gehalt und Sozialleistungen etwa sind für 56 Prozent zwar  wichtig bei der Jobwahl – das sind allerdings 10 Prozentpunkte weniger als im Generationendurchschnitt (66 Prozent). Die Spitze bildet hier die Gen Z mit 70 Prozent.

Homeoffice fällt bei der Gen Z in der Prioritätenliste mit 40 Prozent sogar hinter Diversität und Inklusion zurück (Millennials: 46 Prozent/Gen Z: 41 Prozent/Boomer: 43 Prozent). „Die Gen Z legt viel Wert auf Gemeinschaft und arbeitet daher häufig lieber im Büro – auch, um Privatleben und Beruf nicht zu vermischen“, erklärt Carolin Herbst. „Außerdem fürchten viele der jungen Arbeitnehmer:innen einen negativen Einfluss des Homeoffice auf ihre Karrierechancen, da sie im heimischen Büro weniger sichtbar für ihre Chef:innen sind.“

Darüber hinaus verlieren auch Sicherheitsaspekte an Bedeutung. Für 60 Prozent der Gen Z hat Arbeitsplatzsicherheit einen hohen Stellenwert (Millennials: 66 Prozent/Gen Z: 72 Prozent/Boomer: 78 Prozent), für 50 Prozent die finanzielle Stabilität des Unternehmens (Millennials: 57 Prozent/Gen Z: 60 Prozent/Boomer: 64 Prozent). Begründet liegt dies unter anderem in höherer Bereitschaft zu Mobilität: Für nur 32 Prozent ist der Unternehmensstandort ein wichtiges Kriterium (Millennials: 36 Prozent/Gen Z: 46 Prozent/Boomer: 46 Prozent).

Bei welchen Unternehmen wollen wir arbeiten – und warum? Das ermittelt die Studie Randstad Employer Brand Research, die von unabhängigen namhaften Instituten in über 30 Ländern weltweit durchgeführt wird. Drei Elemente stehen dabei im Fokus: der Bekanntheitsgrad und die Attraktivität der abgefragten Unternehmen sowie die einzelnen Schlüsselfaktoren, die einen attraktiven Arbeitgeber ausmachen. In Deutschland wurden Anfang 2022 3.727 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Arbeitsuchende im Alter zwischen 18 und 65 online befragt.

Quelle