KI-Nutzung braucht eine Kultur des Lernens

19 Jan

in Unternehmen müssen die Auswirkungen von generativer KI auf ihre Belegschaften ganzheitlicher betrachten, um das Potenzial dieser Technologie auszuschöpfen. Statt sich mit spezifischen Prozessen und Rollen zu beschäftigen, sollte die Frage im Fokus stehen, wie Menschen ihren Arbeitsalltag erleben und wie sich die Zusammenarbeit unternehmensübergreifend verbessern lässt. Das ist das Fazit einer neuen Studie des Beratungsunternehmens Accenture. Allerdings geben zwei Drittel der Führungskräfte an, weder über die technologische Kompetenz noch über die Erfahrung zu verfügen, Veränderungsprozesse so voranzutreiben, dass die transformative Kraft der KI voll zum Tragen kommt.

Der Bericht „Work, workforce, workers: Reinvented in the age of generative AI“ zeigt, dass es in Unternehmen signifikanten Unterschied in der Wahrnehmung zwischen den Mitarbeitenden und ihren Führungskräften gibt. Während 95 Prozent der Arbeitnehmer einen Nutzen in der Arbeit mit generativer KI sehen, sind gleichzeitig 60 Prozent besorgt über Arbeitsplatzverlust, Stress und Burn-out. Auf der anderen Seite gehen weniger als ein Drittel der Vorstände davon aus, dass sich Mitarbeitende Sorgen um den Verlust ihrer Arbeitsplätze machen. Hinzu kommt, dass drei Viertel der Unternehmen keine Strategie haben, wie die Einführung von generativen KI-Anwendungen zu positiven Erfahrungen für die Arbeitnehmer führen kann.

Aufbauend auf frühere Untersuchungen von Accenture zeigt dieser jüngste Bericht, wie wichtig es ist, dass mit neuen Technologien echte Verbesserungen verbunden sind. Dazu gehört, ausreichende Trainingsmöglichkeiten für den Umgang mit generativer KI anzubieten und auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden Rücksicht zu nehmen. So lässt sich Vertrauen zu schaffen, was im Ergebnis eine reibungslosere Einführung ermöglicht.

Nur 9 Prozent der Unternehmen sind ‚führend‘, wenn es darum geht, sich neu aufzustellen und das Potenzial generativer KI maximal zu nutzen, um ihren Gewinn zu steigern, und gleichzeitig die Kompetenz ihrer Mitarbeitenden im Umgang mit der Technologie zu erhöhen. Mehr als die Hälfte dieser führenden Unternehmen nutzt die Chance, Rollen und Aufgaben im Zusammenhang mit generativer KI neu zu gestalten. Drei Viertel beziehen ihre Mitarbeiter aktiv in diese Veränderungen im Unternehmen mit ein.

Damit Führungskräfte einen Wandel in diesem Umfang erfolgreich umsetzen können, müssen sie sicherstellen, dass die Arbeit – nicht nur was sie tun, sondern auch wie sie es tun – für alle funktioniert. Fast alle befragten Arbeitnehmer (94 Prozent) gaben an, dass sie bereit sind, KI-Fähigkeiten zu erlernen. Allerdings bieten derzeit nur 5 Prozent der Unternehmen Schulungen in großem Umfang an. Eine Kultur des Lernens ist allerdings von entscheidender Bedeutung. Führende Unternehmen werden sich sowohl in ihrer Geschäftsergebnissen als auch in ihrer Kultur künftig von anderen abheben, wenn sie den Menschen in den Mittelpunkt stellen, ihre Mitarbeitenden aktiv einbeziehen und deren Anliegen verstehen, um darauf reagieren zu können.

Die Ergebnisse dieser Studie beruhen auf Erhebungen, Interviews und anderen Daten von über 7.000 CXOs und 5.000 Mitarbeitenden großer Unternehmen weltweit aus verschiedensten Branchen.

Quelle