Koalitionsausschuss: Keinen Rückschritt ins fossile Zeitalter – Stellungnahme des NABU

14 Nov.

Berlin – am 13.11. berät der Koalitionsausschuss erneut über Maßnahmen für die Automobilbranche. Der NABU warnt eindringlich davor, das sogenannte Verbrenner-Aus weiter aufzuweichen. Dies würde die internationale Klimapolitik unterminieren und keine langfristige Verbesserung für die kriselnde Branche liefern.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger erklärt: „Während in Brasilien um die Rettung des internationalen Klimaschutzes gerungen wird, berät Bundesregierung über einen Rückschritt ins fossile Zeitalter. Dies ist unverantwortlich gegenüber der Allgemeinheit, die die Kosten für den Weiterbetrieb von Verbrennungsmotoren zu tragen hätte.“

Dass Verbrennungsmotoren nach 2035 weiter zugelassen werden sollen, sendet ein falsches Signal in Zeiten, in denen Klimaschutz höchste Priorität haben müsste. Sollte das Aufweichen des sogenannten Verbrenner-Aus‘ mittels teurer Kraftstoffe verrechnet werden, müssten viele Menschen den Preis dafür zahlen.

Die Bundesregierung dürfe nicht der falschen Annahme erliegen, ein Abschwächen von Klimazielen helfe der Automobilindustrie. Die global zurückgehenden Marktanteile von Pkw mit Verbrennungsmotor zeigen, dass eine defacto Abkehr vom Verbrenner-Aus der Automobilindustrie langfristig nicht hilft. Anstatt dem Druck mit einfachen und kurzfristigen Lösungen nachzugeben, braucht es eine kluge und langfristige Strategie.

Krüger: „Statt auf Scheinlösungen wie biogene Kraftstoffe oder Plug-in-Hybride zu setzen, sollte die Automobilindustrie mit aller Kraft auf dem Weg zur E-Mobilität unterstützt werden. Nur so bleibt sie global wettbewerbsfähig und Beschäftigung wird hierzulande langfristig erhalten. Deshalb gilt unser Appell: Elektromobilität entschlossen stärken.“

Zu den Maßnahmen zählen die Elektrifizierung von betrieblichen Flotten, ein EU-Programm für kleine elektrische Autos und eine Umgestaltung der THG-Quote hin zur Elektromobilitätsförderung.

Hintergrund:

Die Bundesregierung zieht in Erwägung, auch nach 2035 Pkw mit Verbrennungsmotoren neuzuzulassen. Die Mehremissionen der neu zugelassen Verbrenner-Fahrzeuge sollen dann mit sogenannten erneuerbaren Kraftstoffen ausgeglichen werden. Da diese teurer sind als fossile Kraftstoffe, würde dies zu insgesamt höheren Kraftstoffpreisen führen.

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