Mit der Aktivrente gegen den Fachkräftemangel: Welche Chancen Unternehmen und Politik jetzt haben

14 Nov.

Mit der geplanten Aktivrente können ältere Arbeitnehmer:innen, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben, ab 2026 pro Jahr 24.000 Euro steuerfrei hinzuverdienen. Durch diesen Anreiz könnte die Erwerbstätigkeit von Rentner:innen in Deutschland laut einer Befragung im Auftrag unserer Stiftung um bis zu zehn Prozent steigen – umgerechnet 33.000 zusätzliche Vollzeitstellen würden entstehen. Doch erst, wenn die Schwelle von mindestens 40.000 erreicht wird, rechnet sich die Aktivrente auch für den Staat. Es braucht also eine umfassende Informationskampagne, weil viele Rentner:innen selbst bereits bestehende Regelungen nicht kennen. Zugleich sind an der Schnittstelle zwischen Berufstätigkeit und Rente Reformen im Arbeitsrecht nötig, die Klarheit und Sicherheit für die Weiter- und Wiederbeschäftigung sowohl auf der Arbeitgeber- als auch auf der Beschäftigtenseite schaffen.

Die geplante Aktivrente hat das Potenzial, die Erwerbsbereitschaft von Rentner:innen in Deutschland zu steigern: Unter den derzeitigen steuerlichen Bedingungen für den Hinzuverdienst in der Rente sagen 52 Prozent der älteren Arbeitnehmer:innen, sie wollten nach Erreichen des Ruhestands nicht mehr weiterarbeiten. Gibt es dagegen, wie in der Aktivrente vorgesehen, die Möglichkeit, bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuzuverdienen, verringert sich der Anteil derjenigen, die nicht mehr arbeiten möchten, um rund fünf Prozentpunkte. Fast alle der Befragten, die sich vorstellen können, weiterzuarbeiten, sagen zudem, sie seien bereit, ein Jahr oder mehr zu verlängern. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag unserer Stiftung. Befragt wurden 3.000 Personen im Alter von 60 bis 71 Jahren.

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