Globale Wertschöpfungsketten stärken den Konjunkturverbund zwischen Ländern. Die Corona-Krise hat zudem gezeigt, dass sie die wirtschaftlichen Schocks abmildern und die Erholungsfähigkeit unterstützen können, jedoch zugleich die Störungen zwischen Ländern übertragen. In stärker in die internationale Arbeitsteilung eingebundene Länder fiel der Wirtschaftseinbruch nicht zwangsläufig stärker aus. Unternehmen sind jedoch gut beraten, potenziell adverse Wirtschaftsentwicklungen auf Auslandsmärkten in ihre Kostenüberlegungen einzubeziehen. Sie könnten – auch vor dem Hintergrund zunehmender geostrategischer Spannungen seit Beginn des Ukraine-Kriegs – dazu angehalten werden, ihre internationalen Produktionsverflechtungen anzupassen, um aus gesellschaftlicher Sicht als zu hoch eingeschätzte Abhängigkeiten und Risiken zu reduzieren. Ein pauschaler Rückzug aus der internationalen Arbeitsteilung ist jedoch kein sinnvoller Ansatz, da er umfangreiche Wohlfahrtsverluste verursachen würde.
Schocks, Abhängigkeiten und Trends – Überlegungen zu den internationalen Produktionsverflechtungen