SCHUFA: Aktuelle Umfrage zu Online-Betrug

14 Mai

Die Kriminalität im Internet ist weit verbreitet und fügt Verbraucherinnen und Verbrauchern hohen finanziellen Schaden zu. Jeder vierte Verbraucher in Deutschland (24 Prozent) ist schon einmal Opfer von Online-Betrug geworden. Ebenso viele Menschen (25 Prozent) kennen eine Person in ihrem Umkreis, der dies schon einmal passiert ist. Sechs von zehn Betrugsopfern (61 Prozent) haben dabei einen finanziellen Schaden erlitten. In zwei Drittel der Fälle (67 Prozent) lag der Schaden unter 1.000 Euro, etwas mehr als jeder Vierte (28 Prozent) hat einen Schaden zwischen 1.000 und 10.000 Euro erlitten. In vier Prozent der Fälle lag der Schaden sogar bei mehr als 10.000 Euro. Dies sind die Ergebnisse der aktuellen SCHUFA-Verbraucherumfrage.

Schäden von mehr als 10.000 Euro bei Identitätsdiebstahl
Besonders hoch ist der Schaden im Fall eines Identitätsdiebstahls, also dann, wenn Daten einer Person durch Dritte unbefugt und missbräuchlich verwendet werden: 11 Prozent der Geschädigten von Identitätsdiebstahl haben einen finanziellen Schaden von mehr als 10.000 Euro erlitten. Und auch in der Schadensklasse von 1.000 bis 10.000 Euro liegt der Anteil bei Opfern von Identitätsbetrug deutlich höher (44 Prozent) als im Gesamtschnitt aller Betrugsopfer (28 Prozent).

„Identitätsdiebstahl ist im digitalen Zeitalter zu einem allgegenwärtigen Risiko geworden und die Folgen können verheerend sein – auch finanziell“, sagt Josephine Ackerman, SCHUFA-Bereichsleiterin Strategie, Marke und Privatkunden. „Es ist wichtig, dass Verbraucherinnen und Verbraucher die Datensicherheit nicht auf die leichte Schulter nehmen und hier die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, um sich vor dem Missbrauch ihrer persönlichen Daten zu schützen. “

Die meisten Betrugsopfer fallen auf Fake-Shops rein
Online-Betrug findet überwiegend auf Webseiten statt: 60 Prozent der Betroffenen geben dies unter Mehrfachauswahl der verschiedenen Kanäle an. E-Mails (26 Prozent) oder Social Media (22 Prozent) folgen mit großem Abstand. Messenger-Dienste werden nur von 13 Prozent der Befragten genannt. In den digitalen Kanälen bewegen sich die Menschen überwiegend vorsichtig oder mit einem gesunden Misstrauen (73 Prozent). Angst, etwas falsch zu machen oder auf Betrug hereinzufallen, äußern nur 10 Prozent der Verbraucher, fast ebenso viele (11 Prozent) nutzen das Internet hingegen ohne Bedenken.

Die meisten Betroffenen sind anhand der Mehrfachauswahl verschiedener Betrugsarten auf Fake-Shops hereingefallen, die ihnen zum Beispiel nach der Bezahlung keine oder nur minderwertige Ware lieferten (37 Prozent). Weitere häufig genannte Betrugsarten sind das Scamming, also das Vortäuschen falscher Tatsachen, um ein Opfer zu Geldüberweisungen zu verleiten (25 Prozent), Identitätsbetrug (22 Prozent) sowie Abonnement-Fallen (19 Prozent). Die finanziellen Schäden bei diesen Betrugsarten sind jedoch recht unterschiedlich: So wurden 39 Prozent der Personen, die Opfer von Fake-Shops geworden sind, um eine Summe unter 100 Euro geschädigt, bei 34 Prozent lag der Schaden zwischen 100 und 1.000 Euro. Einen Schaden von mehr als 10.000 Euro haben nur 2 Prozent der Opfer von Fake-Shops erlitten. Etwas höher ist der Anteil der Opfer in der höchsten Schadensklasse von mehr als 10.000 Euro beim Scamming (10 Prozent). Bei den Abonnement-Fallen gibt es hingegen keine Opfer, die einen Schaden von mehr als 10.000 Euro nannten.

40 Prozent der Betroffenen erstatten Anzeige
Wie reagieren die Opfer von Online-Betrug auf diesen, welche der unter Mehrfachauswahl verschiedenen Maßnahmen ergreifen sie? Vier von zehn Betroffenen haben den Internetbetrug gemeldet und eine Anzeige bei der Polizei erstattet. Etwas weniger (35 Prozent) haben ihre Login-Daten geändert. Etwa ein Drittel der Betrugsopfer (je 32 Prozent) hat den Online-Händler oder die Bank informiert. Knapp jeder Zehnte (9 Prozent) hat sich an die SCHUFA gewendet, um seine Bonität zu schützen. Genauso viele (9 Prozent) haben hingegen nichts unternommen, da sie nicht wussten, was nach einem Betrug zu tun ist.

Sicheres Passwort ist meistgenutzte Schutzmaßnahme
Um sich vor Internetkriminalität zu schützen, setzen die Verbraucher unter Mehrfachauswahl vor allem auf sichere Passwörter (58 Prozent), regelmäßige Software-Updates (45 Prozent), Anti-Viren-Programme (44 Prozent) sowie Nutzung von 2-Faktor-Authentifizierung (43 Prozent). Fast ein Drittel (30 Prozent) informiert sich regelmäßig über Betrugsmaschen. Die wichtigsten Quellen für diese Informationen sind dabei Nachrichten oder Medienberichte (58 Prozent), Freunde, Familie oder Kollegen (37 Prozent) und Benachrichtigungen von betroffenen Unternehmen (30 Prozent).

Wie die SCHUFA Betrugsopfer unterstützt
Mit dem kostenlosen IdentChecker der SCHUFA können Verbraucher prüfen, ob ihre Daten bei einem Datendiebstahl im Internet, Darknet oder Deepweb veröffentlicht wurden. Zudem können sich Verbraucher als Identitätsbetrugsopfer bei der SCHUFA melden. Die SCHUFA bietet ihnen die Möglichkeit, den Identitätsbetrug im SCHUFA-FraudPool, einer Datenbank gegen Betrugsversuche, zu melden, um sich so vor weiterem Missbrauch ihrer persönlichen Daten zu schützen. Die Information, dass eine Person Opfer eines Identitätsbetrugs geworden ist, wird darüber hinaus auch im regulären SCHUFA-Datenbestand gespeichert. So erhalten auch SCHUFA-Vertragspartner, die nicht am SCHUFA-FraudPool teilnehmen, die Information, dass mit Daten einer Person Identitätsbetrug begangen wurde. Der Service steht kostenlos zur Verfügung.

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