Die Site Energy Orchestration-Lösung von Ericsson ermöglicht effizientere Energienutzung, spart Energiekosten und reduziert den CO2-Ausstoß.
„Gelernter“ Netzverbrauch und Wettervorhersagen – maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz optimieren die täglichen Energieverbrauchsmuster von Mobilfunkstandorten.
Bei einem Energieüberschuss verwandelt sich das Mobilfunknetz in ein dezentrales Kraftwerk und speist die Technologie den Strom ins Netz ein.
Das Mobilfunknetze der neusten Generationen wie 4G und 5G einen zunehmend hohen Energiebedarf haben ist bekannt. Nach ersten Schritten im Bereich der Mobilfunkstandortversorgung durch erneuerbare Energien setzt Ericsson zu einem technologischen Sprung an: eine smarte Technologie zur Energieerzeugung und -nutzung macht Mobilfunkstandorte zu dezentralen Kraftwerken.
Dezentraler erneuerbare Energieerzeugung ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Dass die Mobilfunkbranche als Akteur mit einem hohen Energieverbrauch jetzt selbst zum Energieerzeuger werden kann ist ein Paradigmenwechsel. Die Site Energy Orchestration-Lösung von Ericsson ermöglicht es, an Mobilfunkstandorten durch Photovoltaik und Windkraft gewonnene Energie intelligent zu nutzen. Beispielsweise bezieht die Künstliche Intelligenz (KI) Wettervorhersagen ein, gleicht sie mit zu erwartenden Netzauslastung durch Mobilfunkkunden ab und optimiert dann die Stromversorgung. So kann dann beispielsweise vor einem sonnigen Tag der Batteriespeicher stärker ausgelastet werden, um Platz für die Solarenergie des Folgetages zu schaffen. Überschüssige Energie speist die neue Technologie sogar direkt ins Stromnetz ein.
Daniel Leimbach, Westeuropachef von Ericsson, sagt: „Wir machen Mobilfunkstandorte zu dezentralen, smarten Kraftwerken. Beispielsweise weiß die KI der Site Energy Orchestration-Lösung schon nachts mit welchem Wetter und mit welcher Netzauslastung am Folgetag zu rechnen ist und nutzt dann erstmal seinen Energiespeicher, um bei Sonnaufgang wieder laden zu können. Bei besonders guten Bedingungen speisen die Mobilfunkstandorte dann sogar Energie ins Netz ein. Wir gehen also einen großen Schritt Richtung Energiewende.“
Die innovative Lösung Site Energy Orchestration von Ericsson stellt eine intelligente Verbindung zwischen dem Funkzugangsnetz (RAN) und dem Stromnetz her. Die Technologie zielt darauf ab, den Energieverbrauch an Netzstandorten zu optimieren, Energiekosten zu senken, CO2-Emissionen zu reduzieren und zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Angesichts der jüngsten Energiekrisen und der steigenden Nachfrage durch Elektrofahrzeuge wird die effiziente Nutzung und Integration erneuerbarer Energien immer wichtiger. Die neue Lösung von Ericsson bietet einen fortschrittlichen Ansatz für das Energiemanagement in Telekommunikationsnetzen.
Unabhängig von der Ausfallsicherheit ist die Stromversorgung der Telekommunikationsnetze sehr energie- und kostenintensiv. So geht aus dem GSMA-Bericht 2024 hervor, dass allein die passive Infrastruktur 29 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der globalen Telekommunikation ausmacht. Zudem zeigt sich, dass Mobilfunknetzbetreiber immer noch etwa 10 bis 25 Prozent ihrer Betriebsausgaben (OPEX) für Energie ausgeben, wobei etwa 80 Prozent auf das Funkzugangsnetz (Radio Access Network – RAN) entfallen.
Martin Högberg, Head of Product Line Site, Business Area Networks, bei Ericsson, sagt: „Eine widerstandsfähige Energiestruktur garantiert unsere Sicherheit und unsere Anbindung ans Stromnetz und unsere Vernetzung untereinander. Aber wir gehen über dieses Ziel hinaus – wir machen den nächsten Schritt, um die seit Jahren steigende Energieverbrauchskurve zu durchbrechen. Wir geben Netzbetreibern nicht nur die Möglichkeit, ihre Stromrechnungen zu senken und die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren, sondern auch neue Einnahmequellen zu erschließen, indem sie sich am Stromhandel beteiligen können. Die Grundlage dafür sehen wir bereits im steilen Wachstum von Mobilfunknetzen die Lithiumbatterien nutzen.“
„Ericssons Site Energy Orchestration wurde entwickelt, um unsere Kunden bei der Bewältigung der neuen Herausforderungen zu unterstützen, die mit der Transformation der Energieerzeugung und des Energieverbrauchs einhergehen“, fügt Högberg hinzu. „Dieses neueste Software-Feature ist ein weiterer wichtiger Schritt an der Seite unserer Kunden, um ihnen zu helfen, ihre Netze auf intelligentere Weise zu betreiben, ohne sich um Auswirkungen auf Service Level Agreements oder die Leistung sorgen zu müssen.“
Was diese neue Lösung einzigartig macht
Die Site Energy Orchestration-Lösung nutzt maschinelles Lernen und KI-gestützte RAN-Anwendungen (rApps), RAN-Daten und externe Datenschnittstellen. Die Lösung ermöglicht es Netzbetreibern, die Mobilfunkstandorte und ihre lokalen Energiespeicher als virtuelles Kraftwerk zu bündeln und gemeinsam zu steuern, so dass sie an verschiedenen Versorgungsplänen in unterschiedlichen Märkten teilnehmen können.
Diese Lösung optimiert auf intelligente Weise die täglichen Energieverbrauchsmuster der Mobilfunkstandorte, um den Energieverbrauch in Spitzenzeiten mit besonders hohen Strompreisen zu reduzieren. Hierzu leitet sie die Energie nur dorthin, wo sie zu diesem Zeitpunkt wirklich benötigt wird. Dadurch wird der Betrieb optimiert, was die Kosten, einschließlich der Energierechnungen, senkt und potenziell künftige Einnahmen aus neuen Möglichkeiten wie dem Energiehandel an der Börse ermöglicht.
Die OPEX-Funktionen von Ericsson im kommerziellen Betrieb zeigen, dass die Energierechnungen erheblich gesenkt werden können. Das geschieht durch den Einsatz von Methoden wie Lastspitzenkappung, Lastverschiebung sowie die Nutzung erneuerbarer Energien und Lithium-Batterien vor Ort.