Verantwortungsvoller Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin

10 Juni

Lernende Systeme werden schon in wenigen Jahren Teil des medizinischen Alltags sein, indem sie Verwaltungsabläufe in Klinik und Praxis effizienter machen oder Ärztinnen und Ärzte bei Diagnose und Therapie unterstützen – sogar ärztliche Aufgaben in Teilen übernehmen.Auf dem 129. Deutschen Ärztetag wurde die Einführung Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin diskutiert und überwiegend unterstützt, vorausgesetzt, dass der Einsatz verantwortungsvoll erfolgt. Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), stellte klar, dass KI mittlerweile Teil der medizinischen Praxis ist, jedoch auch Fragen zur Datensicherheit, Transparenz und ärztlichen Verantwortung aufwirft.

Prof. Dr. Aldo Faisal, Digital-Health-Forscher, hob in seinem Grundsatzreferat hervor, dass KI das Gesundheitssystem optimieren kann, indem sie Patientenrisiken identifiziert und Leben rettet. Die Implementierung von KI befindet sich jedoch noch in der Anfangsphase, so Prof. Dr. Ulrike Attenberger, die betonte, dass der Erfolg bei KI-gestützten Diagnosen stark von der Qualifikation der Anwender abhängt.

Im Grundsatzbeschluss des Ärztetags wurde festgelegt, dass die Arzt-Patienten-Beziehung nicht vernachlässigt werden darf. Es wird gefordert, KI nur dann einzusetzen, wenn sie umfassend evaluiert und validiert wurde, der Datenschutz gewährleistet ist und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt. Priv.-Doz. Dr. Peter Bobbert merkte an, dass rasches Handeln erforderlich sei, um die berufspolitischen Entscheidungen an das schnelle Wachstum der KI-Technologien anzupassen.

Die vorliegenden Thesenpapiere der BÄK ausschließlich zu KI in der Gesundheitsversorgung bilden die Grundlage für die Diskussionen und Entscheidungen, um eine sichere und verantwortungsvolle Integration von KI in die medizinische Praxis zu ermöglichen.

Der verantwortungsvolle Einsatz von KI in der medizinischen Praxis ist unerlässlich, um das Vertrauen der Patienten zu wahren und die Qualität der medizinischen Versorgung zu sichern. Die kontinuierliche Weiterbildung der Ärzte und die Überwachung des Einsatzes von KI-Systemen sind entscheidend, um Fehler zu minimieren und die Vorteile dieser Technologien zu maximieren.

Die BÄK habe im Thesenpapier „Künstliche Intelligenz in der Gesundheitsversorgung“ und in der Stellungnahme „Künstliche Intelligenz in der Medizin” die Anforderungen formuliert, die in einer digitalisierten Zukunft aus ärztlicher Sicht erfüllt sein sollten.