BDEW zur Lage der Energiewirtschaft

16 Mrz

Der BDEW hat eine Standortbestimmung der Energiewirtschaft in der aktuellen Situation vorgenommen und analysiert aus ihrer Sicht die notwendigen Schritte, um eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten. „Der Ukraine-Krieg ist eine historische Zäsur für Europa. Das gilt auch für das bestehende europäische System der Energieversorgung“, erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Der BDEW betrachtet die Lage als sehr ernst. Die Energiewirtschaft gehe davon aus, dass sie in diesem Winter ihre Gaslieferverpflichtungen unabhängig von Lieferungen aus Russland erfüllen kann. In Europa gibt es Sicherungsmechanismen, die in einer Engpasssituation greifen. In jedem Fall sind Haushaltskunden und Einrichtungen, wie beispielsweise Krankenhäuser, durch gesetzliche Bestimmungen besonders geschützt. Auch würden vertraglich geregelte Abschaltvereinbarungen mit der Industrie oder der Wechsel auf andere Energieträger die Nachfrage nach Gas drosseln.

Die Energiewirtschaft prüfe alle Optionen und werde Maßnahmen ergreifen, die kurz-, mittel- und langfristig die Energieversorgung unabhängiger und das System resilienter machen. Deutschland werde auch weiterhin ein Energie-Import-Land bleiben, müsse aber unabhängig von fossilen Energieträgern werden. Hemmnisse bei der Genehmigung und Realisierung der Projekte erneuerbarer Energien müssten der Vergangenheit angehören. Mittelfristig wird der massive Ausbau erneuerbarer Energien, eine diversere Lieferstruktur und der Hochlauf von Wasserstoff bedeutsam für die Versorgungssicherheit.

Die Frage der Bezahlbarkeit von Energie kann nur in einem gemeinsamen Ansatz von Politik und Energiewirtschaft gelöst werden. Über die bereits beschlossenen Maßnahmen hinaus wird sehr genau zu betrachten sein, inwieweit insbesondere Menschen mit geringem Einkommen, aber auch Wirtschafts- und Industriezweige Unterstützung durch industrie- und sozialpolitische Instrumente benötigen.

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