Corona-Krise bremst Start-ups

30 Sep

Die Corona-Krise hat im Jahr 2020 den Bestand an Start-ups in Deutschland belastet. Die Zahl an innovations- oder wachstumsorientierten jungen Unternehmen ist auf 47.000 zurückgegangen, nachdem sie in den Vorjahren auf bis zu 70.000 angestiegen war. Dies zeigt der Start-up-Report 2021 auf Basis des Gründungsmonitors von KfW Research.

Allerdings waren nicht alle Start-ups gleichermaßen betroffen. Im Vergleich zum Rückgang insgesamt blieb die Zahl der Venture Capital-affinen Start-ups – also der jungen Unternehmen, die ihr zukünftiges Wachstum gerne über externes Beteiligungskapital finanzieren wollen – mit 8.600 (2019: 9.400) einigermaßen stabil. Hier kann die schnelle Entscheidung für Start-up-Hilfen zur Beruhigung der Lage beigetragen haben.

Frauen sind im Start-up-Ökosystem deutlich unterrepräsentiert. Im langjährigen Durchschnitt machen Gründerinnen 20 Prozent aus und damit nur etwa die Hälfte des Anteils im Gründungsgeschehen insgesamt. Ausgehend von allen Existenzgründungen wird der Anteil von Gründerinnen bei der schrittweisen Hinzunahme von Start-up-Merkmalen immer geringer. Frauen gründen häufiger freiberuflich, im Nebenerwerb, ohne Beschäftigte. Sie streben seltener ein starkes Wachstum anstreben, betreiben weniger technologische Forschung und Entwicklung und bieten seltener eine überregionale Marktneuheit an. Deshalb weisen nur 3 von 100 Existenzgründungen von Frauen Start-up-Merkmale auf, bei Männern sind es 9 von 100.

„Die Gründungstätigkeit von Frauen wird nach wie vor von Geschlechterstereotypen beeinflusst. Diese führen letztlich zum geringen Anteil von Start-up-Gründerinnen“, erläutert Dr. Fritzi Köhler-Geib. „Dem deutschen Start-up-Ökosystem und die VC-Branche würde es gut tun, weiblicher zu werden. Denn Deutschland kann es sich nicht leisten, Innovationspotenzial zu verschwenden. Rollenbilder, die Frauen von Start-up-Gründungen abhalten, sind da im Weg.

Datengrundlage des KfW-Start-up-Reports ist der KfW-Gründungsmonitor, der jährlich durch eine telefonische Befragung von rund 50.000 zufällig ausgewählten, in Deutschland ansässigen Personen erhoben wird. Das Erhebungsdesign erlaubt die Auswertung repräsentativer Ergebnisse, die auf die Erwerbsbevölkerung in Deutschland hochgerechnet werden können.

Der Start-up-Report 2021 von KfW Research steht zum Download zur Verfügung