DIN SPEC 91426: Online-Personalsuche

13 Nov

Die jetzt veröffentlichte DIN SPEC 91426 legt praxisbezogene und personaldiagnostische Anforderungen an videobasierte Methoden der Personalauswahl fest. Das ab Dezember gültige Dokument ist ein Leitfaden, um Diskriminierung zu verhindern und die Zuverlässigkeit digitaler Einstellungsverfahren sicherzustellen.

Im digitalen Zeitalter können Unternehmen online vorauswählen, welche Bewerber die Voraussetzungen für eine Stelle erfüllen. Mit einer Software für video-gestützte Interviewverfahren können sie Kandidaten vor dem ersten persönlichen Gespräch vor Ort via Video-Bewerbung, Video-Assessment oder Live-Videointerview kennenlernen. Doch solche video-gestützten Tools haben ihre Tücken und können durch Gestaltungsfehler in der Software zu fehlerhafter oder diskriminierender Personalauswahl führen.

Unternehmen, die diese Risiken vermeiden wollen, können auf den neuen Standard zurückgreifen. Die Spezifikation berücksichtigt alle video-basierten Methoden der Personalauswahl, die verwendet werden, um die Eignung von Bewerbern zu beurteilen. Dies können Live-Videointerviews, aufgezeichnete strukturierte Videosequenzen, aufgezeichnete unstrukturierte Video-Bewerbungen oder auch Video-Lebensläufe sein.

Algorithmen bieten in der Personalauswahl die Chance, Prozesse zu vereinfachen oder die Entscheidungsgrundlage zu verbessern. „Technologisch haben KI-Komponenten großes Potenzial, um an der Personalauswahl beteiligte Mitarbeiter zu unterstützen und ihnen Hilfestellungen zu geben. Gleichzeitig bergen sie bei Fehlanwendung aber auch ein großes Risiko, Verzerrungen und damit diskriminierende Beurteilungen zu systematisieren und zu verfestigen“, sagt DIN SPEC-Initiatorin Sara Lindemann von der viasto GmbH.

Die DIN SPEC 91426 ergänzt mit den Anforderungen an videobasierte Methoden bei der Personalauswahl die vorhandene Norm DIN 33430 „Anforderungen an Verfahren und deren Einsatz bei berufsbezogenen Eignungsbeurteilungen“. Der neue Standard ist kostenlos erhältlich.

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