Diversität und Inklusivität in Tech-Teams

28 Jul

90 Prozent der globalen Unternehmen haben Schwierigkeiten, Diversität und Inklusion innerhalb ihrer Technologie- bzw. IT-Teams zu verwirklichen- Das besagt die Studie The key to designing inclusive tech: Creating diverse and inclusive tech teams des Capgemini Research Institute.

Dass die Unternehmensspitze einen Mangel an Inklusion erkennt, ist ein Schlüsselfaktor, um diverse Zielgruppen zu erreichen. Unternehmen, die auf Diversität und Inklusivität in ihren Tech-Teams achten, werden von Innovations-, Umsatz- und Markenwertchancen profitieren, zeigt die Studie. „Der Wandel muss von den Führungskräften der Technologie-Teams ausgehen: Sie sind gefordert, die Kluft zwischen ihrer Wahrnehmung und der ihrer Mitarbeiterinnen und Team-Mitglieder aus ethnischen Minderheiten zu überwinden“, erläutert Christina Schehl, Leiterin der Strategie-, Design- und Innovationseinheit frog von Capgemini Invent in Deutschland.

Der Druck auf globale Unternehmen, Inklusion zu verwirklichen, wachse. Verbraucher erwarten heute, dass Organisationen inklusive Produkte, Services und Technologien entwickeln. Inklusivitätsfragen erst am Ende der Entwicklungszyklen zu stellen, ist wenig zielführend. Das Risiko diskriminierender Technologien können Unternehmen nur senken, indem sie bereits in der Konzeptions- und Entwicklungsphase möglichst diverse Nutzergruppen beteiligen. Laut Studie glauben 85 Prozent der Führungskräfte, ihre Unternehmen böten allen Mitarbeitenden faire Chancen zur Karriereentwicklung und Beförderung – aber nur 19 Prozent der Frauen und Beschäftigten aus ethnischen Minderheiten stimmen dem zu. 

Die Führungskräfte glauben an Fortschritte, die Tech-Angestellten an der Basis aber sehen die Realität weiterhin kritisch. 75 Prozent der Führungskräfte glauben, Frauen und Team-Mitglieder aus ethnischen Minderheiten erlebten in ihren Unternehmen ein Gefühl der Zugehörigkeit, aber nur 24 Prozent dieser Mitarbeitenden in Tech-Positionen bestätigen dies.

53 Prozent der Frauen und Personen aus ethnischen Minderheiten fühlen sich wohl dabei, persönliche Erfahrungen mit Gleichrangigen und anderen Mitarbeitenden zu teilen. Nur 9 Prozent von ihnen haben dasselbe Maß an Vertrauen gegenüber ihren Führungskräften. Nur 16 Prozent der Frauen und Angestellten aus ethnischen Minderheiten sehen sich in Tech-Teams ausreichend repräsentiert. Darüber hinaus ist in IT- bzw. Tech-Teams nur jede fünfte Person weiblich und jede sechste entstammt einer ethnischen Minderheit.

Die Studienautoren heben hervor, dass Organisationen mit diversen und inklusiven Tech-Teams mit viermal höherer Wahrscheinlichkeit inklusive Produkte hervorbringen. Unternehmen müssen daher eine effektive Inklusionsstrategie entwickeln, die über Aufklärung und Sensibilisierung auf den höchsten Führungsebenen hinausgeht. Sie sind gefordert, verschiedene Prozesse, Leitlinien und Wertesysteme zu Förderung von Inklusion einzusetzen.

Das Capgemini Research Institute hat für die Studie qualitative und quantitative Befragungen unter Führungskräften und Verbrauchern durchgeführt. Von 500 Unternehmen ist je eine Mitarbeiterin aus dem Technologie-Bereich sowie eine Führungskraft befragt worden. Eine Verbraucherbefragung von 5.000 Personen diente dazu, die Perspektive der Endanwender zu erfassen. Hinzu kamen 32 Tiefeninterviews mit Expertinnen und Experten aus Industrie und Wissenschaft, Think Tanks, Start-ups und anonymen Angestellten aus verschiedenen Organisationen.

Download der Studie