Homeoffice lässt Nachfrage nach Büroflächen sinken

5 Okt

Die meisten Unternehmen in Deutschland wollen trotz Homeoffice an ihren Bürokapazitäten festhalten. Nur 9,1 Prozent aller Firmen planen, ihre Büros zu verkleinern. In einzelnen Branchen sind es jedoch deutlich mehr, bis zu 40 Prozent“, sagt ifo-Experte Simon Krause. „Homeoffice führt also zu einem leichten Rückgang der Nachfrage nach Büroflächen und setzt damit den Immobilienmarkt unter Druck.“

Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Branchen. Verkleinerungen werden insbesondere in Branchen geplant, in denen Homeoffice intensiv genutzt wird. Im Dienstleistungssektor liegt der Anteil bei 11,9 Prozent, in der Industrie bei 8,1 Prozent. Besonders viele Unternehmen in der Automobilbranche (37,5 Prozent), bei der Bekleidungsherstellung (18,6 Prozent), in der Rundfunkbranche (40,3 Prozent), in der IT-Branche (21,0 Prozent), bei den Informationsdienstleistern (28,4 Prozent) sowie in der Werbung und der Marktforschung (34,8 Prozent) werden ihre Büros verkleinern. Im Handel (3,7 Prozent) und im Bauhauptgewerbe (1,9 Prozent) beabsichtigen das nur wenige.

Das ifo Institut erfasst seit mehr als einem Jahr eine konstante Homeoffice-Quote von einem Viertel der Beschäftigten. „Nach der Pandemie ist klar: Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben“, sagt Krause. Viele Unternehmen hätten ihre Büros bereits an die neuen Arbeitsmodelle adaptiert, etwa durch die Einführung von geteilten Schreibtischen und durch mehr Räume für persönlichen Austausch an den Präsenztagen. Diese schon erfolgten Veränderungen seien aber nicht abgefragt worden, weshalb der tatsächliche Effekt vermutlich noch größer sei.

„Andere Firmen planen die Anpassung in den kommenden Jahren, wenn die meist langfristig abgeschlossenen Büro-Mietverträge auslaufen. Diese Entwicklung wird die Krise am Immobilienmarkt verschärfen, der wegen gestiegener Zinsen und Baukosten ohnehin unter Druck steht.“ Schon jetzt gebe es einen leichten Rückgang bei der Nachfrage nach neuen Büroflächen, heißt es.

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