ISO standardisiert Remote-Audit

31 Okt

Die ISO hat ein Normungsprojekt zum Themas Remote Audits in die Wege geleitet. Wie die DGQ auf ihrer Webseite berichtet, wurde der Vorschlag Ende September 2022 im Ausschuss ISO CASCO eingereicht und bei der Abstimmung von den nationalen Normungsorganisationen angenommen. Das Vorhaben ist damit offiziell angelaufen und wird im entsprechenden DIN-Normungsausschuss und in der Arbeitsgruppe WG 61 bei ISO CASCO bearbeitet.

Weil der Audit-Leitfaden DIN EN ISO 19011 das Thema nur kurz behandelt, entstand 2021 im DIN Normenausschuss 147 die Idee, ein Normungsprojekt bei der ISO einzureichen. „In den vergangenen Jahren wurden aufgrund der pandemiebedingt geänderten Randbedingungen sehr viele Audits remote, also ‚aus der Ferne‘, durchgeführt“, erläutert Thomas Votsmeier, Leitung Normung bei der DGQ. „Aus diesem Grund haben bereits verschiedene Organisationen Leitfäden erarbeitet, die deren Erfahrungen reflektieren und zu einer angemessenen Auditplanung und Durchführung verhelfen sollen.“ 

Fernmethoden werden schon länger für die Auditierung virtueller Tätigkeiten und Standorte eingesetzt. Eine Norm, die Hilfestellung für die Anwendung von Remote Auditmethoden bei Managementsystemaudits gibt, existiert jedoch bislang nicht. Die COVID-19-Pandemie und andere unvorhersehbare Situationen haben noch einmal die Bedeutung klargemacht. Der Anwendungsbereich der neu zu erarbeitenden Norm lautet „Anleitung für die Anwendung von Methoden zur Durchführung von Audits von Managementsystemen Remote / aus der Ferne“. Angesprochen sind alle Organisationen, die jede Art interner oder externer Audits (1st, 2nd, 3rd party audits) von Managementsystemen planen und durchführen.

Das Projekt ISO 17012 basiert auf den allgemeinen Grundsätzen der Auditierung und gibt Anleitungen für spezifische Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen von Remote-Methoden. Es soll das Vertrauen in ihre Anwendung für Managementsysteme bei Kunden, Regulierungsbehörden, Akkreditierungsstellen, Zertifizierungsstellen, Systemzertifizierungsstellen, Systeminhabern, Industrie, Mitarbeitern, Verbrauchern und anderen interessierten Parteien stärken.

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