Nicht einmal jedes fünfte Unternehmen (17 Prozent) glaubt, dass es so weitergehen werde wie vor der Krise. Die meisten erwarten deutliche Veränderungen in Führung, Strukturen und Prozessen. Das zeigt eine weltweite Untersuchung von 4.000 Unternehmen durch die Organisations- und Personalberatung Korn Ferry.
Jedes fünfte Unternehmen rechnet mit einer Restrukturierung. Die für den Notfall gedachten Prozesse, die sich als besonders wirksam erweisen, könnten die neuen Standardprozesse werden. Vor allem virtuelle Führung (für 63 Prozent wichtigste Veränderung) und Kostenmanagement (47 Prozent) werden im Fokus stehen. Ein Drittel (31 Prozent) will Personalkosten künftig flexibler gestalten
„Die Wirtschaft arbeitet gerade unter höchsten Anpassungsschmerzen an einem neuen Geschäftsmodell“, sagt Thomas Faltin, Experte für Organisationsentwicklung bei der Personal- und Organisationsberatung Korn Ferry. Neben all den Themen, die jetzt gerade nicht funktionieren, kristallisierten sich neue Chancen für eine bessere und effizientere Zusammenarbeit heraus.
Die neuen Formen der virtuellen Zusammenarbeit haben gezeigt, dass Führungskräfte sich auf eine andere Realität einstellen müssen. „Zum einen kämpfen viele mit einem gefühlten Kontrollverlust, da sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr jederzeit sehen können. Zum anderen fällt es ihnen schwer, ihre Mannschaft im Home Office motiviert zu halten – vor allem dann, wenn es überwiegend negative Nachrichten zu verkünden gibt“, so Thomas Faltin.
Umso wichtiger sei das persönliche Zwiegespräch als Führungsinstrument geworden. 42 Prozent der befragten Unternehmen sagen, dass diese Form der Gesprächsführung für die künftige Kommunikation eine zentrale Rolle spielen wird. 34 Prozent prognostizieren, dass ihre Unternehmen sich künftig mehr auf eine Stärkung von Engagement und Motivation konzentrieren muss. 32 Prozent setzen dafür neue oder verbesserte Skills und Fähigkeiten ihrer Führungskräfte voraus.
47 Prozent haben sich vorgenommen, auch nach der Krise eine hohe Disziplin im Kostenmanagement an den Tag zu legen. Dazu gehört auch, Personalkosten künftig flexibler zu halten. Das sagt jedes dritte befragte Unternehmen (31 Prozent). 21 Prozent prognostizieren einen neuen und dynamischeren Umgang in der Festlegung von Leistungsboni.
Die Personal- und Organisationsberatung Korn Ferry hat in der Untersuchung ‚2nd Pulse Survey Impact of COVID-19 on Rewards & Benefits‘ 3.977 Unternehmen hinsichtlich der Auswirkungen der Coronakrise auf Vergütung und Workforce Management befragt. Sie stellen einen Querschnitt durch alle Branchen, Größenordnungen und Weltregionen dar.