Klima-Risiken auf gesicherter Datenbasis einschätzen

9 Feb

Unternehmen sollten Gefährdung durch den schnell fortschreitenden Klimawandel verstehen, Vorsorge betreiben und ihre Anlagen besser gegen die Auswirkungen des Klimawandels, wie Hitzewellen, Dürreperioden und heftige Niederschläge, schützen. Um sie mit weltweiten Daten zur Klimasituation zu versorgen, hat FM Global den Resilience Index ins Leben gerufen.

Diese Ressource wurde vor dem Hintergrund von langfristiger Nachhaltigkeit erstellt und verfügt über spezielle Filter für Klima- und ESG Faktoren. Das Tool beinhaltet außerdem Bewertungskriterien zur Beurteilung der Faktoren Wirtschaft, Risikoqualität und Lieferkette. Denn für Unternehmen ist es immer wichtiger zu verstehen, in welchem Maß sie derartigen Risiken ausgesetzt sind. Nur so können sie in einem weiteren Schritt an Plänen zur Schadenvermeidung arbeiten.

Voraussetzung ist zunächst eine solide Datengrundlage aus der Kombination von öffentlich verfügbaren und proprietären Daten. Auf dieser Basis können künftige strategische Entscheidungen unterstützt werden. Bei der Wahl neuer Geschäftsstandorte, der Bewertung von Lieferketten und Unternehmensrisiken sowie bei der Durchführung von Due-Diligence-Prüfungen im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen und -akquisitionen sollten heute und in Zukunft Klimarisiken immer mit berücksichtigt werden.

Neben der globalen Perspektive sind auch regionale und lokale Daten zu berücksichtigen. Unterstützung bieten hier neben dem Resilience Index spezielle Karten für Elementarrisiken, die genauere und lokale Daten beinhalten. Daneben sollten Unternehmen technische Daten zu ihren Gebäuden erheben und durch die Zusammenführung von technischen Daten und Umweltdaten eine ingenieurstechnische Einschätzung für mögliche Gegenmaßnahmen ableiten. Mithilfe von prädiktiven Analysetechnologien können sie ermitteln, welche Anlagen am anfälligsten für einen Schaden sind und wie hoch die relative Wahrscheinlichkeit ist, dass ein bestimmtes Risiko tatsächlich zu einem Schaden führt.

Im Fall des Hochwasserschutzes kommen als Gegenmaßnahmen vor allem ortsfeste Barrieren in Frage, die das Eindringen von Wasser in Gebäude verhindern können. Außerdem sollten Unternehmen Notfallpläne vorbereiten, diese regelmäßig testen und gegebenenfalls anpassen. Umfangreiche Sachinvestitionen sind dafür nicht notwendig, aber umfassende Vorbereitung kann dazu beitragen, Chaos im Ernstfall zu vermeiden. Langfristig ist es ratsam, bei einer sehr hohen Risikoexposition auch über dauerhafte bauliche Veränderungen oder sogar eine Verlegung des Standorts nachgedacht werden.

Neben den unmittelbaren Schäden und Verlusten durch Katastrophen wie Überschwemmungen sollten Unternehmen auch indirekte Auswirkungen berücksichtigen. Zu diesen kostspieligen Folgeschäden können beispielsweise Produktionsunterbrechungen gehören, die wiederum Lieferschwierigkeiten und somit Umsatzeinbußen verursachen können. Zusätzlich kann es zu einem Reputationsverlust bei Kunden und Anlegern kommen. Schlechtes Krisen-Management kann Unternehmen langfristig substanziell schädigen. Derartige Risiken sind sehr schwer kalkulierbar, sodass keine Versicherung eine Police dagegen zu sinnvollen Konditionen anbieten kann. Stattdessen sollten Unternehmen in ihre Klimaresilienz investieren, um solche Schäden soweit wie möglich zu vermeiden.

Bei allen Überlegungen zur Resilienz sollten auch immer (internationale) Partner einbezogen werden. Die meisten Unternehmen kooperieren in der Realität mit Geschäftspartnern und Lieferanten in Regionen und Ländern, die gemäß dem Resilience Index als weniger widerstandsfähig gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels gelten. Daran wird sich voraussichtlich auch in Zukunft nichts ändern. vielmehr sind Unternehmen aus verschiedenen Gründen, wie beispielsweise die Verfügbarkeit besonderer Rohstoffe, auf Kooperationen auch in risikoreichen Regionen angewiesen. Daher ist es wichtig, gemeinsam mit Partnern vor Ort Vorkehrungen zu treffen.

Aktuelle und künftige Herausforderungen, die aufgrund des Klimawandels häufiger auftreten, sollten bereits heute in die strategische Unternehmensplanung integriert und bei der Zusammenarbeit mit Partnern berücksichtigt werden. Damit können Unternehmen ihre Anlagen heute schon schützen, um langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz in Zukunft zu gewährleisten.

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