Neuer ISO-Standard: QM-System im Gesundheitswesen

16 Okt

Von Finanzierungsschwierigkeiten und Arbeitskräftemangel bis hin zum wachsenden Anteil chronischer Krankheiten und unzureichenden Daten für eine fundierte Entscheidungsfindung stehen Gesundheitsorganisationen vor erheblichen Herausforderungen. In dieser Situation hat die ISO vor wenigen Tagen den ersten internationalen Standard für das Gesundheitsqualitätsmanagement vorgelegt. Die ISO 7101:2023 Healthcare organization management. Management systems for quality in healthcare organizations. Requirements will Wege für praktische Veränderungen aufzeigen.

Das vom ISO/TC 304 vorgelegte Dokument stellt ein Set von Anforderungen bereit, der für alle Gesundheitssysteme, Organisationen und Einrichtungen gilt, die die Qualität ihrer Gesundheitsdienstleistungen verbessern möchten. Der Standard fördert evidenzbasierte Methoden, Transparenz und eine Kultur, die der Qualität Vorrang einräumt. Obwohl ein Mindestmaß an Dokumentation unverzichtbar ist, besteht das Hauptziel darin, transparente Prozesse zu etablieren, ohne die Organisation über Gebühr mit Verwaltungsaufgaben zu belasten. ISO 7101 bietet Flexibilität, so heißt es, und ist daher für kleine Krankenhäuser ebenso anwendbar wie für großen Kliniken.

ISO 7101 enthält aber nicht nur um eine Reihe von Anforderungen, sondern bietet sich als Werkzeug zur Bewältigung der Komplexität des Gesundheitswesens an. Angesichts des Anstiegs der virtuellen Gesundheitsversorgung und des beschleunigten technologischen Fortschritts betont der Standard die Bedeutung einer rechtzeitigen, sicheren und am Menschen orientierten Versorgung.

ISO 7101 legt die Vorgehensweise fest, um einen systematischen Ansatz für nachhaltige, qualitativ hochwertige Gesundheitssysteme zu verfolgen. Es skizziert einen umfassenden Rahmen zur Verbesserung der Qualität der Gesundheitsversorgung und der Pflegeergebnisse und enthält eine Reihe grundlegender Anforderungen, die als Leitfaden für Organisationen unterschiedlicher Größe, Struktur und Region dienen sollen:

  • Schaffung einer Qualitätskultur,
  • den Menschen in den Mittelpunkt stellen,
  • Risikoerkennung und -management,
  • Gewährleistung der Patienten- und Arbeitssicherheit,
  • Steuerung der Servicebereitstellung durch dokumentierte Prozesse,
  • kontinuierliche Überwachung und Verbesserung der Leistung.

Die Konformität kann auf verschiedene Weise nachgewiesen werden, durch die Selbsterklärung ebenso wie durch die Bestätigung durch interessierte Parteien oder der die Zertifizierung durch eine externe Prüforganisation. Die erfolgreiche Implementierung signalisiert allen Beteiligten, dass ein wirksames QM-System vorhanden ist.

Zu den Vorteilen, die ISO 7101 bringen kann, gehören nach Meinung der ISO:

  • Verbesserte Qualität der medizinischen Versorgung.
  • Verbesserte Patientensicherheit.
  • Effizientere Planung
  • Verbesserte betriebliche Effektivität und Kosteneffizienz.
  • Imageverbesserung.

Der Standard verspricht, dass sich mit seiner Hilfe eine Gesundheitsorganisation als zuverlässiger und qualitativ hochwertigen Dienstleister in einem wettbewerbsintensiven Markt positionieren kann.

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