Etablierten Unternehmen mangelt es oft an technischem Know-how und Erfahrungen im Einsatz von Technologien wie KI oder Blockchain, Startups fehlt es häufig an Auftraggebern und Marktzugang. Dies wäre eine ideale Grundlage für Kooperationen, doch kommen Mittelstand und Konzerne nur selten mit Startups zusammen. Gerade einmal 24 Prozent der Unternehmen in Deutschland kooperieren mit Startups, besagt eine Befragung von 604 Unternehmen in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
71 Prozent haben kein einzige Startup-Kooperation, 5 Prozent machten keine Angabe. Von den Unternehmen, die mit Startups zusammenarbeiten, entwickeln 4 von 10 (39 Prozent) gemeinsam neue Produkte oder Dienstleistungen. 8 Prozent sind finanziell an Startups beteiligt und 3 Prozent haben spezielle Startup-Programme wie zum Beispiel Inkubatoren aufgelegt. 9 von 10 (86 Prozent) setzen zudem auf sonstige Formen Zusammenarbeit, etwa bei Gründerwettbewerben.
Unternehmen, die auf eine Zusammenarbeit mit Startups verzichten, nennen als wichtigsten Grund, dass ihnen dafür die Zeit fehlt (47 Prozent). Knapp dahinter folgen unzureichende finanzielle Mittel (44 Prozent) und schlicht fehlender Kontakt zu Startups (42 Prozent). Rund jedes dritte Unternehmen (34 Prozent) hat nach eigenem Dafürhalten kein Projekt, das es mit Startups realisieren könnte. 30 Prozent sehen grundsätzlich keinen Mehrwert in einer Zusammenarbeit mit Startups.
„Kaum ein Unternehmen wird in Zukunft ohne digitales Geschäftsmodell auskommen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Gerade für den Mittelstand sei die Zusammenarbeit mit Startups oft der beste Weg, Zugang zu neuen Technologien und digitalen Innovationen zu bekommen. Aktiv auf Gründerinnen und Gründer zuzugehen und den Austausch zu suchen, könne dem Unternehmen starke Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 604 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.