Pandemiebedingte psychische Belastungen in Betrieben

1 Dez

Zwei von drei Betrieben geben an, dass sich während der Corona-Pandemie die Arbeit mit Kunden oder anderen betriebsexternen Kontaktpersonen erschwert habe. In rund jedem dritten Betrieb waren auch Ängste der Beschäftigten vor einer Infektion am Arbeitsplatz ein Thema. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt eine Befragung von knapp 2.000 Betrieben in Deutschland.

In dem Bericht kompakt „Betrieblicher Umgang mit psychischer Belastung durch die Corona-Pandemie“ hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die Ergebnisse zusammengefasst. Danach kam es In mehr als jedem vierten Betrieb zu Überforderungen aufgrund eines erhöhten Arbeitsaufkommens. Über 80 Prozent der Betriebe wiesen ihre Führungskräfte an, die pandemiebedingten Belastungen der Beschäftigten zu berücksichtigen.

Insbesondere die Interaktionsarbeit, also die Arbeit an und mit Menschen, fand in zwei Dritteln der Betriebe (67 Prozent) unter erschwerten Bedingungen statt. Ein erhöhtes Arbeitsaufkommen konstatierte mehr als jeder vierte Betrieb (28 Prozent), knapp jeder fünfte (18 Prozent) berichtete über verlängerte Arbeitszeiten und bei 22 Prozent der Betriebe verschlechterte sich die interne Kommunikation. Dabei berichten Betriebe in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen, Erziehung und Unterricht sowie im Handel überdurchschnittlich häufig über solche Belastungen.

Rund jeder vierte Betriebhat sich verstärkt mit psychisch belastenden Arbeitssituationen der Beschäftigten befasst. Maßnahmen wurden überwiegend in Form von Vereinbarungen zwischen Führungskräften und Beschäftigten getroffen. Während kleine Betriebe häufig Dienstbesprechungen nutzten, wurden in großen Betrieben oft Maßnahmen aus der Gefährdungsbeurteilung abgeleitet. Rund die Hälfte der Betriebe ermöglichte flexiblere Arbeitszeiten. Knapp die Hälfte (44 Prozent) der Betriebe mit arbeitsmedizinischer Betreuung bot den Beschäftigten eine arbeitsmedizinische Beratung zu pandemiebedingten Ängsten und psychischen Belastungen an.

In Kooperation mit der BAuA befragt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) seit Beginn der Pandemie in regelmäßigen Abständen Angehörige der Geschäftsführung von etwa 2.000 Betrieben, um Veränderungen vor dem Hintergrund des dynamischen Verlaufs der Pandemie abzubilden.

Zum kompletten Bericht