PwC-Modellrechnung: Beschleunigte Energiewende würde Geld sparen

18 Mrz

Laut einer Studie der Beratungsfirma PwC ist die Energiewende bis 2045 nicht nur hilfreich für das Klimas, sondern auch im Sinne der Wirtschaft. Schon bis 2050 könnte Deutschland bei planmäßigem Erreichen der Klimaziele danach viele Milliarden einsparen. Die Kostenanalyse zeigt, dass Klimaschutz sich langfristig auszahlt. Die Studie benennt auch die Anreize, um die nötigen Investitionen zu ermöglichen.

Nach den Berechnungen von PwC würden höhere beziehungsweise schnellere Investitionen in den Klimaschutz in Abhängigkeit von der Menge der eingesparten Treibhausgasemissionen zu niedrigeren Energiekosten führen. Die Autoren verglichen in ihrem Modell das Szenario nach den aktuellen Plänen zur Energiewende mit einer beschleunigten Strategie. Dabei schlossen sie sowohl Investitions- als auch Energiekosten ein. Zudem berücksichtigten sie nicht nur die Energiewirtschaft selbst, sondern auch alle Sektoren, in denen Energie verbraucht wird. Dazu gehören etwa Verkehr, Industrie oder Wohnen.

In der Studie werden die fünf wichtigsten „Energiewende-Beschleuniger“ skizziert und drei Top-Prioritäten entwickelt: Ganz oben in der Prioritätenliste steht, dass die Politik klare und verlässliche Rahmenbedingungen entwickeln muss. Wenn Investoren motiviert sein sollen, mehr Geld als bisher für die Energiewende bereitzustellen, brauchen sie bestmögliche Planungssicherheit bezüglich der Kosten, Steuern und Umlagen sowie realistische Aussichten auf angemessene Renditen. Zudem sollten die Rahmenbedingungen auf maximale Umsetzungsgeschwindigkeit bei Klimaschutzmaßnahmen und CO2-Vermeidung zielen.

Dann folgt der Aufbau von staatlichen und privaten Anker-Kreditgebern für die Energiewirtschaft als Top-2-Priorität. Planbare Lösungen wie die finanzielle Unterstützung z.B. durch staatliche Bürgschaften (die im optimalen Fall kein Geld kosten) oder durch Kapital aus Fonds oder Pensionskassen sind je nach Sektor sogar besser geeignet als zinsvergünstigte Kredite, um die schnelle Integration erneuerbarer Energien in das Energiesystem zu ermöglichen und zu verstärken. Top-3-Priorität: Zu guter Letzt wäre es sehr förderlich, wenn der Staat Investoren zinsgünstige und/oder zinsfreie Kredite bereitstellen würde.

Mit dem aktuellen Tempo beim Ausbau von Erneuerbaren Energien und der Umrüstung von Strom- und Wärmenetz würde Deutschland nicht wie politisch gewollt bis 2045 klimaneutral werden. Ein beschleunigtes Energiewende-Szenario, bei dem das Ziel erreicht wird, würde höhere Investitionen erfordern. Die PwC-Modellrechnungen zeigen, dass die aggregierten Gesamtkosten für eine emissionsneutrale Energieversorgung im Jahr 2045 – bei einem Betrachtungszeitraum bis 2050 – mit etwa 13,2 Billionen Euro nicht höher sind als die Kosten im Weiter-wie-bisher-Szenario mit geschätzten 13,3 Billionen Euro. Die aggregierten Gesamtkosten liegen sogar leicht darunter.

Zudem unterscheiden sich die beiden Berechnungsszenarien auch bezüglich des Kostenmixes. Im Beschleunigter-Klimaschutz-Szenario entstehen Investitionskosten von rund 5,3 Billionen Euro, während es im Weiter-wie-bisher-Szenario nur circa 3,9 Billionen sind. Jedoch sind die aggregierten Energiekosten bis 2050 im Beschleunigter-Klimaschutz-Szenario mit 7,9 Billionen Euro viel geringer als die 9,4 Billionen im Weiter-wie-bisher-Szenario.

Zum Download der Studie