So viel Remote Work wie möglich, so viele Treffen wie nötig

7 Jun

Remote Work funktioniert und kein intelligent geführtes Unternehmen werde seine Mitarbeiter – gegen deren Willen – in die Büros zurückbeordern, schreibt Holger Schmidt, Dozent für digitale Transformation an der TU Darmstadt und Plattformökonomie an der Executive School der Universität St. Gallen. Jedes sechste Unternehmen plane allerdings genau das – die komplette Rückkehr in die Büros.

Wer so etwas versuche, verliere gute Leute, so Schmidt unter Verweis auf Apple, wo gerade der KI-Chef nach der neuen Regelung, dass alle Beschäftigten jeden Montag, Dienstag und Donnerstag im Büro erwartet werden, gegangen ist. Andererseits wurde die Airbnb-Karriereseite von von 800.000 Bewerbern gestürmt, als das Unternehmens ankündigte, seinen Beschäftigten die Wahl ihres Arbeitsortes weitgehend frei zu überlassen. Mit Remote Work könnten Unternehmen die Zufriedenheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter steigern und auf ein riesiges Talentpool zuzugreifen, was auf einem leergefegten Arbeitsmarkt nicht unterschätzt sei.

Schmidt zitiert eine Umfrage des Institute of Directors unter rund 700 Unternehmen zur Wahl des künftigen Modells, die eine breite Streuung der Meinungen zeigt: 27 Prozent wollen ihren Beschäftigten volle Flexibilität bei der Wahl ihres Arbeitsortes geben. Weitere 17 Prozent präferieren 2 Remote-Tage je Woche und 13 Prozent wollen die freie Wahl des Arbeitsplatzes an 3 Tagen in der Woche erlauben.

Aktuell bleibe das Innovationsproblem. Auch wenn es inzwischen gute Collaboration-Tools über Teams und Zoom bis zu Asana oder Trello gibt: Studien zeigen, dass die Innovation in verteilten Teams schnell leiden kann, weil das kreative, oft auch zufällige Miteinander in einem Remote-Setting schwer zu erreichen ist. Es gebe einige gute Gründe für so viele physische Treffen der Menschen wie nötig, aber noch mehr Argumente für so viel Remote Work wie möglich.

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