Unternehmen unsicher über eigene Wettbewerbsvorteile

20 Okt

Nahezu 40 Prozent der Entscheider in Deutschlands Unternehmen zweifeln daran, dass die bisherigen Wettbewerbsvorteile auch in drei Jahren noch Bestand haben werden. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstitutes Civey im Auftrag von Sopra Steria. Besonders das Fehlen passender Mitarbeiter wird zur Belastung, wenn es darum geht, sich erfolgreich am Markt zu behaupten.

Zwar sehen zwei von fünf Entscheidern (38,6 Prozent) klare Wettbewerbsvorteile im eigenen Unternehmen. Doch jeder vierte Unternehmensentscheider (26 Prozent) hierzulande muss passen und weiß nicht, in welchen Bereichen ein Vorsprung vor der Konkurrenz besteht. Doch kann gut jeder vierte Entscheider in Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern keine Aussage zum Wettbewerbsvorteil des Unternehmens treffen – entweder weil es ihn nicht gibt oder sie sich keine Meinung bilden können

Jeder zweite Entscheider sieht das eigene Unternehmen bei Qualität und Verfügbarkeit von Produkten im Vorteil sowie beim Fleiß der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jeweils rund ein Drittel verweist auf die Leistungsfähigkeit bei Service und Aftersales, die eigene Innovationsfähigkeit sowie die Kundenfokussierung. Als digitale Technologieführer sehen sich dagegen die wenigsten: Der Einsatz smarter Technologien wie Künstlicher Intelligenz (18,2 Prozent) oder datengetriebener Geschäftsmodelle (11,5 Prozent) spielt bei der Bewertung des eigenen Edge eine untergeordnete Rolle. Auch der Grad der Automatisierung ist bei vielen Unternehmen stark ausbaufähig: Nicht einmal jeder sechste (14,7 Prozent) sieht sein Unternehmen auf diesem Gebiet im Vorteil.

Aktuell wird die eigene Marke noch von fast einem Drittel als Wettbewerbsvorteil gesehen. Künftig spielt die Markenstärke nur noch für ein Viertel der Entscheider eine wichtige Rolle. Unternehmenskultur und „Purpose“ sehen ebenfalls wenige Entscheider noch als für die Zukunft relevante Wettbewerbsvorteile.

„Je härter der Wettbewerb, desto wichtiger werden die harten Kennzahlen wie Effizienz und die Flexibilität bei der Preisgestaltung. Schließlich entscheiden sie auch darüber, welche finanziellen Ressourcen mir als Unternehmen zur Verfügung stehen, um in die Zukunft meines Geschäftsmodells zu investieren. Bei Faktoren wie Marke und Unternehmenskultur werden wir eine Angleichung der Konzepte in Richtung Nachhaltigkeit erleben. Die Unterschiede werden weniger spürbar sein, schließlich macht auch die Konkurrenz ihre Hausaufgaben“, interpetiert Sopra Steria die Ergewbnisse.

Für die Studie „Wettbewerbsvorteile im Entscheider-Check“ hat das Meinungsforschungsinstitut Civey vom 7. September bis 13. Oktober 2020 im Auftrag von Sopra Steria 1.000 privatwirtschaftliche Entscheider großer Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt.

Quelle