Boomerang-Hiring lohnt sich

1 Aug

Fachkräftemangel und Mitarbeitermangel erfordern neue Maßnahmen im Recruiting. Eine davon ist die Akquise sogenannter Boomeranger, die an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren. Boomerang-Hiring ist eine Recruiting-Methode, bei der Personaler:innen ehemalige Mitarbeiter:innen zu einem späteren Zeitpunkt wieder anheuern. Dass dies häufig erfolgreich ist, hat die Jobplattform Indeed (www.indeed.de) per Umfrage herausgefunden.

Rund 39 Prozent der 1.000 befragten Arbeitnehmer:innen im Alter zwischen 16 und 65 Jahren kann sich eine Rückkehr vorstellen. Fast die Hälfte (49 Prozent) schließt eine Rückkehr hingegen aus. Knapp ein Drittel der Befragten diesen Schritt bereits gewagt: Jede:r dritte Befragte hat schon den Weg zurück zum alten Arbeitsplatz gefunden – 17 Prozent sind in gleicher Position wieder eingestiegen, 13 Prozent in einer höheren Position, fünf Prozent in einer niedrigeren Position.

Männer wechseln etwas häufiger zum alten Job als Frauen: Rund 39 Prozent der befragten Männer sind schon zu einem ehemaligen Arbeitgeber zurückgewechselt, bei den Frauen sind es nur 29 Prozent. Auch das Alter spielt eine Rolle – die Motivation, zum alten Arbeitgeber zurückzukehren, sinkt mit dem Alter: Mehr als die Hälfte der über 35-Jährigen können sich eine Rückkehr nicht vorstellen. In der jüngeren Generation lehnen nur rund 29 bis 39 Prozent eine Rückkehr ab.

Personaler:innen benötigen Ex-Mitarbeiter:innen gegenüber gute Argumente: Ein höheres Gehalt ist für rund 71 Prozent der Befragten sehr wichtig bzw. wichtig. Ebenfalls hilfreich ist die Einführung zusätzlicher Benefits, die 51 Prozent mindestens als wichtig einstufen. Rund 44 Prozent würde die Rückkehr in ein gewohntes Arbeitsumfeld – mit einem ähnlichen Team, im selben Büro und mit den bereits bekannten Arbeitsprozessen – die Entscheidung erleichtern. Unwichtig bzw. sehr unwichtig sind hingegen mehr Verantwortung im Unternehmen sowie andere Aufgaben als zuvor (18 bzw. 17 Prozent).

Menschen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 5.000 Euro legen bei der Rückkehr mehr Wert auf ein höheres Gehalt (82 Prozent), auf bessere Benefits (68 Prozent) und mehr Verantwortung (56 Prozent) als andere Arbeitnehmer:innen.

„Arbeitgeber:innen können etwa über soziale Netzwerke oder Alumni-Programme mit ehemaligen Mitarbeiter:innen in Kontakt bleiben und sich ab und an erkundigen, ob diese offen für eine Rückkehr sind“, so Annina Hering, Hiring Lab Ökonomin bei Indeed. Der alte Arbeitgeber stehe für bekannte Routinen und ein gewohntes Arbeitsumfeld, was ausschlaggebend bei der Jobauswahl sein könne. Diese positive Einstellung und Grundstimmung gegenüber dem alten Arbeitgeber sollten Personaler*innen bei der Akquise neuer Mitarbeiter*innen berücksichtigen und zu ihrem Vorteil nutzen.

Die Daten beruhen auf einer Online-Umfrage, an der 1.000 Personen im Alter 16-65 Jahre in Deutschland im Juni teilnahmen.

Quelle