Cybercrime floriert

2 Okt

100.514 Fälle von Cybercrime im engeren Sinne registrierte die deutsche Polizei 2019. Das entspricht einem Anstieg von über 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr (87.106 Fälle), so der vom Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlichten „Bundeslagebild Cybercrime 2019“. Die Schäden schätzt der Branchenverband BITKOM für 2019 auf über 100 Milliarden Euro.

Neben Wirtschaftsunternehmen sind öffentliche Einrichtungen bevorzugte Ziele der Täter, die sich hier hohe kriminelle Gewinne erwarten. Die größte Gefahr geht weiter von erpresserischen Angriffen mit sogenannter Ransomware aus, die die Daten auf dem angegriffenen Rechner verschlüsselt. Neuerdings beobachtet das BKA, dass die Täter zusätzlich im Zuge der Attacken auch sensible Daten erbeuten und damit drohen, diese zu veröffentlichen.

Die Polizei stellte 2019 insgesamt 22.574 Tatverdächtige fest – über 2 Prozent mehr als 2018 (22.051 Tatverdächtige). Cyberkriminelle sind in der Regel international vernetzt und agieren arbeitsteilig. Hinzu kommt, dass sie sich neuen Situationen flexibel anpassen.

Diese Flexibilität ließen die Täter auch im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie erkennen, wie aus der Sonderauswertung „Cybercrime in Zeiten der COVID-19-Pandemie“ hervorgeht. März bis August 2020 agierten Kriminelle mit Webseiten, die in Anlehnung an die Internetpräsenzen staatlicher Stellen etwa mit Informationen und Beratungsgesprächen zur Corona-Soforthilfe warben. Wer Schaltflächen auf diesen Webseiten betätigte, handelte sich eine Malware-Infektion des Computers ein.

Ähnlich erging es Empfängern von E-Mails, die scheinbar von staatlichen Stellen oder Banken stammten und Informationen zum Thema „Corona“ enthielten, im Anhang aber Schadsoftware transportierten.

Download