Eine europäische Gesundheitsorganisation besitzt durchschnittlich etwa 33 Millionen sensiblen Daten. Das Problem: Die Menge steigt schnell und stetig an. Ergebnisse des aktuellen Reports der Rubrik Zero Labs prognostizieren, dass sich die Anzahl sensibler Daten bis Mitte 2024 auf etwa 42 Millionen und innerhalb der nächsten fünf Jahre auf fast 167 Millionen erhöhen wird. Mit einer etwa fünfmal so großen Datenmenge vergrößert sich auch die potenzielle Angriffsfläche für Cyberattacken. Eine Herausforderung, denn es gilt nicht nur mögliche Verstöße gegen die DSGVO, NIS2-Richtlinie und den EHDS, sondern auch Vertrauensverluste, Imageschäden und die Veröffentlichung sensibler Patientendaten zu verhindern.
Für Organisationen ist es wichtig – trotz wachsender Datenmengen – sicher zwischen der Bedrohung durch Cyberkriminelle und Vorschriften zu navigieren. Dafür können sie sieben Tipps befolgen, um die Sicherheit ihrer Daten und für sensible Patienteninformationen nachhaltig zu erhöhen:
- Rollen und Verantwortlichkeiten festlegen: Um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen, sollten Rollen und Zuständigkeiten innerhalb der Organisation schriftlich festgelegt werden. Wer ermittelt, wie sensible Gesundheitsdaten derzeit erfasst und verwendet werden? Wie erleichtern die aktuellen Datenrichtlinien und -kontrollen die Verwendung und Weitergabe personenbezogener Daten? Wie können Patienten momentan den Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten und deren Löschung beantragen?
- Lückenanalyse durchführen: Eine gründliche Analyse der bestehenden Datenschutzrichtlinien und ihrer Umsetzung ist essenziell. Es ist wichtig zu identifizieren, welche Arten von Gesundheitsdaten verarbeitet werden, wer darauf Zugriff hat – innerhalb und außerhalb der Organisation – und welche Schutzmaßnahmen implementiert sind. Mit einem Vergleich der aktuellen und zukünftigen Datenschutzgesetze lassen sich Bereiche identifizieren, die Verbesserungen erfordern.
- Aktionsplan erstellen: Organisationen sollten einen Zeitplan für Prioritäten, Schritte und Maßnahmen erstellen, um die aktuellen und zukünftigen Vorschriften zum Schutz von Gesundheitsdaten zu erfüllen. Diese müssen im Einklang mit Gesetzen, der Datensicherheit und Rechenschaftspflicht sowie Governance und Datenschutzrechten stehen.
- Unternehmensleitung einbinden: Es ist wichtig, das Bewusstsein auf Vorstandsebene zu erhöhen, damit die Führungskräfte die Bedeutung von Datenschutzmaßnahmen anerkennen und unterstützen. Denn: Der Schutz von Systemen, Gesundheitsdaten und geschäftskritischen Informationen ist nicht nur eine unternehmerische Notwendigkeit, um Betriebsausfälle, Datenverluste oder finanzielle Strafen zu verhindern – sondern auch um Menschenleben zu schützen.
- Benutzer unterrichten: Alle Benutzer – Mitarbeiter, IT-Experten und Management – müssen die geltenden Datenschutzvorschriften kennen und wissen, welche Verantwortung sie gegenüber diesen Vorschriften haben. Schulungen zu Datenschutzgrundsätzen und Datenmanagement-Richtlinien sind unerlässlich, um den Schutz sensibler Daten in der gesamten Organisation sicherzustellen.
- Informationssicherheit reformieren: Organisationen sollten sicherstellen, dass ihre Informationssicherheit den einschlägigen rechtlichen Anforderungen entspricht. Dies beinhaltet die Neugestaltung von Richtlinien, welche unter anderem die Datenhaltung, Datenzugriffsrechte, Datenlöschung und Klassifizierung von Daten betreffen. Wichtig ist auch, das gesamte System proaktiv zu überwachen. Damit lassen sich potenzielle Schwachstellen, Datenverletzungen und unberechtigte Zugriffsversuche besser erkennen – was essenziell ist, um den Meldepflichten nachzukommen.
- Prüfen, Prüfen, Prüfen: Ein regelmäßiger Prüfungsplan gewährleistet das Einhalten von Vorschriften und den Schutz sensibler Daten. Eine Plattform, die sowohl On-Premise- als auch Cloud-Datenmanagement unterstützt, kann effiziente Audits und Regelkonformität erleichtern, indem sie eine bessere Sichtbarkeit sensibler Daten ermöglicht.
Der Schutz sensibler Daten im Gesundheitssektor ist eine Herausforderung, der sich Organisationen stellen müssen. Diese Schritte können Organisationen dabei helfen, ihre Datensicherheit zu verbessern und die Bemühungen um die Einhaltung wichtiger Aspekte von Datenvorschriften wie NIS 2 und EHDS zu unterstützen. Ein wichtiger Schlüssel ist die Sichtbarkeit sensibler Daten innerhalb der gesamten Infrastruktur – denn nur was sichtbar ist, kann effektiv geschützt werden.