Dekarbonisierung in der Industrie

20 Okt

Das neue Förderprogramm des Bundesumweltministeriums Dekarbonisierung in der Industrie will die energieintensiven Unternehmen in Deutschland auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität unterstützen. Dazu stehen dem BMU rund 2 Milliarden EUR zur Verfügung, die in Forschung und Entwicklung, Pilotanlagen und Investitionen in Anlagen im industriellen Maßstab fließen sollen.

Die energieintensiven Industrien in Deutschland haben einen Anteil von ca. 20 Prozent an den gesamten deutschen Treibhausgasemissionen. Diese Unternehmen gezielt und massiv bei der Dekarbonisierung zu unterstützen, gilt als ein effektiver Hebel, um das Klimaschutzziel 2030 und Treibhausgasneutralität bis 2050 zu erreichen. Das Förderprogramm setzt an mehreren Stellen des Lebenszyklus einer Dekarbonisierungs-Technologie an. Gefördert werden

  • Forschung und Entwicklung
  • Versuchs- bzw. Pilotanlagen
  • Investitionen in Anlagen im industriellen Maßstab.

Die Projekte müssen das Ziel haben, prozessbedingte Treibhausgasemissionen, die nach heutigem Stand der Technik nicht oder nur schwer vermeidbar sind, möglichst weitgehend und dauerhaft zu reduzieren. Mit Förderung entwickeln Unternehmen eine längerfristige Dekarbonisierungsstrategie, die sie in einem Transformationskonzept darstellen. Dies umfasst sowohl die qualitative und quantitative Beschreibung der Ausgangssituation in Bezug auf ein CO2-Minderungsziel, als auch die Beschreibung möglicher Maßnahmen mit denen das CO2-Ziel erreicht werden soll.
Im Detail umfasst ein Transformationskonzept die folgenden Punkte:

  • Darstellung des IST-Zustands der CO2-Emissionen bzw. der CO2-Bilanz
  • Formulierung eines CO2-Neutralitätsziels bis spätestens 2045
  • ein längerfristiges (mindestens zehn Jahre nach Antragstellung) und konkretes CO2-Ziel (SOLL-Zustand) für den oder die betrachteten Standort(e)
  • Maßnahmenplan für die Zielerreichung bzw. die Transformation von IST- zu SOLL-Zustand
  • Einsparkonzept(e) für mindestens ein Vorhaben des EEW-Förderprogramms
  • Verankerung des Transformationskonzeptes in der Unternehmensstruktur

Die Erstellung eines Konzeptes soll höchstens 12 Monate dauern und wird mit bis zu 80.000 Euro gefördert. Für kleine und mittlere Unternehmen KMU beträgt der Fördersatz 60 Prozent, für Großunternehmen 50 Prozent. Förderanträge für Transformationskonzepte können ab dem 01.11.21 laufend gestellt werden.

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