Rolle der Arbeit im Leben

19 Okt

Für mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen in Deutschland ist der gewählte Beruf wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit. Die Identifikation mit dem Arbeitgeber rückt in den Hintergrund; Expertenwissen und gesellschaftliche Anerkennung werden wichtiger. Was Arbeitnehmer:innen wollen, zeigt die aktuelle New Work Befragung von Randstad und MenteFactum.

„Mein Beruf ist ein Teil von mir und macht mich aus.“ – So sieht das mehr als jede:r zweite Beschäftigte in Deutschland. 56 Prozent der Erwerbstätigen geben in der New Work Befragung an, den Beruf als Teil ihrer Persönlichkeit zu sehen. Insgesamt identifizieren sich 52 Prozent der Arbeitnehmer:innen mit ihrem Arbeitgeber, doch die unter 30-Jährigen sind deutlich zurückhaltender. Hier sind es nur noch 32 Prozent.

„Jüngere Arbeitnehmer:innen sind distanzierter“, erklärt Richard Jager, CEO von Randstad Deutschland.. Sie sehen sich als Individuum und weniger als eine Einheit mit dem Arbeitgeber. Die Trennung von der eigenen Person zum Job ist größer; sie schotten Arbeit und Privatleben stärker voneinander ab.“ 45 Prozent der 16- bis 29-Jährigen finden es wichtig, Arbeit und Privatleben vollständig voneinander zu trennen. Bei der Generation 45+ wünschen sich dies nur 34 Prozent.

Unternehmen müssen daher noch stärker um die Gunst von Beschäftigten kämpfen. Dabei müssen sie sich zunehmend höheree Ansprüche bedienen. Die Rolle von Arbeit ist für viele Beschäftigte klar definiert: 80 Prozent arbeiten, um Geld zu verdienen; 74 Prozent möchten einen Sinn in ihrer Arbeit sehen und 70 Prozent legen Wert auf interessante Arbeitsinhalte.

„Unternehmen müssen einen echten Mehrwert bieten und Identifikationspotenzial schaffen, um Mitarbeiter:innen langfristig zu binden“, sagt Richard Jager. „Beschäftigte können sich diese Ansprüche durchaus leisten. Wir bewegen uns in einem Arbeitnehmer:innen-Markt, der mehr und mehr auf individuelle Bedürfnisse und Flexibilität setzt. Eine klassische, hierarchische Karriere steht immer weniger im Fokus.“

52 Prozent der Erwerbstätigen möchten sich in einem bestimmten Bereich als Expert:in qualifizieren, bei den über 30-Jährigen sind es sogar 62 Prozent. Eine Karriere als Führungskraft finden nur noch 36 Prozent der Arbeitnehmer:innen erstrebenswert. Wichtiger ist 43 Prozent der Befragten, dass ihre Tätigkeit in der Gesellschaft Anerkennung findet.

Im Jahr 2021 hat das Meinungsforschungsinstitut MenteFactum die Randstad-MenteFactum-Arbeitnehmer:innenbefragung im Auftrag von Randstad durchgeführt. 1.059 Beschäftigte ab einem Alter von 16 Jahren wurden zum Thema „Zukunft der Arbeit“ befragt.

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