Deutsche Top-Manager weltweit Spitze?

8 Apr

52 Prozent der in einer globalen Studie befragten Investoren halten viel von deutschen Top-Managerinnen und -Managern. Sie vertrauen darauf, dass sie die Probleme der Zukunft lösen können. Damit nimmt Deutschland die weltweite Spitzenstellung ein. Deutlich weniger halten Investoren von den Chefs in China, Japan, Großbritannien und den USA.

Das ist das Ergebnis der Befragung von 795 Investoren weltweit, die jeweils mindestens 1 Mrd. US-Dollar Vermögen verwalten, durch die Organisations- und Personalberatung Korn Ferry. Nur 18 Prozent der Investoren in China denken, dass das dortige Management den Herausforderungen der Zukunft adäquat begegnen kann. In Japan sind es 20 Prozent, in Großbritannien 28 Prozent und in den USA immerhin 30 Prozent. Hohes Vertrauen in ihre Manager haben Investoren in Singapur (49 Prozent), Hong Kong (46 Prozent) und den Niederlanden (42 Prozent).

Nur in Deutschland steht die Mehrheit der Investoren hinter dem heutigen Management. Kritikpunkte gibt es dennoch: Aufholen müssen deutsche Manager in den Bereichen Führung und Zusammenarbeit.

„Unser Benchmark attestiert, was in deutschen Unternehmen nach wie vor viel zu häufig Alltag ist: Silo-Denken innerhalb von Organisationen und einer eher mangelnden Kooperationsfähigkeit mit Dritten“, sagt Holger Winzer, Leiter der Beratungseinheit für die Entwicklung von Top-Führungskräften bei Korn Ferry. Wenn Strukturen und Prozesse einmal geschaffen seien, dann halten sich deutsche Führungskräfte eisern daran. Das führe zu den viel gescholtenen verkrusteten Strukturen, die immer noch zu sehen seien. „Und das behindert Innovationsfähigkeit, für die Kollaboration mit vielen internen wie externen Partnern wie Lieferanten oder wissenschaftlichen Einrichtungen unbedingt notwendig ist.“

Die 795 befragten Investoren und Analysten aus 18 Märkten repräsentieren zusammen 50 Billionen US-Dollar verwaltetes Vermögen. Das Korn Ferry Institute hat auf Basis wissenschaftlicher Studien (u.a. dem Global Innovation Index, World’s Most Admired Companies) fünf Fähigkeiten definiert, anhand derer sich die Zukunftsfähigkeit einer Führungskraft messen lässt. Die Fähigkeiten zur Antizipation von Zukunftsszenarien, zur Führung von Organisationen und Menschen, zur Beschleunigung von Prozessen, zur Zusammenarbeit mit Dritten sowie zum Herstellen von Vertrauen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene.

Damit wurde auf Basis von 150.000 Profilen von Managerinnen und Managern weltweit ein Benchmark erstellt, der es ermöglicht, einen Einblick in die Stärken und Schwächen von Führungskräften in diesen Disziplinen zu bekommen.

Zum Download der Studie