Deutschlands zirkuläre Zukunft

11 Okt

Impulspapier veröffentlicht: Wie Missionen die Transformation zur Kreislaufwirtschaft beschleunigen

Für die Zukunftsfähigkeit und Klimaneutralität der deutschen Wirtschaft ist der Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft essenziell. Mehrere politische Strategien zielen darauf ab, diesen Wandel zu beschleunigen. Sie sind allerdings zu wenig aufeinander abgestimmt und in der Zielsetzung zu vage. Ein nun veröffentlichtes Impulspapier von Bertelsmann Stiftung, Fraunhofer ISI und Wuppertal Institut zeigt, wie sich diese Schwachstellen mittels missionsorientierter Politiken beheben lassen.

Durch die Transformation zur Kreislaufökonomie lassen sich Abhängigkeiten Deutschlands von Rohstoffimporten reduzieren, die Klimaschutzziele erreichen und die immensen Biodiversitätsverluste durch die Nutzung von Rohstoffen reduzieren. Eine weitere Chance des Aufbaus einer Kreislaufwirtschaft liegt in der Schaffung neuer und zukunftssicherer Arbeitsplätze.

Auf politischer Seite hat man den Handlungsbedarf erkannt: Gleich mehrere Strategien greifen das Thema Kreislaufwirtschaft auf – etwa die Rohstoffstrategie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, die Zukunftsstrategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung oder die sich derzeit in der Erarbeitung befindliche Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie. Falls diese Initiativen allerdings nicht ausreichend aufeinander abgestimmt werden, drohen Widersprüche in der Legitimität, inhaltliche Dopplungen und Zielkonflikte.

In ihrem Impulspapier „Deutschlands zirkuläre Zukunft: Wie Missionen die Transformation zur Circular Economy beschleunigen“ schlagen die Autoren vor, die Strategien deutlich stärker an missionsorientierten Politiken auszurichten – und zwar in geordneten und nachvollziehbaren Missionsformulierungs-Prozessen, in denen die beteiligten Akteur*innen stärker als bislang über Ressortgrenzen hinweg miteinander kooperieren und gemeinsam Ziele sowie Lösungsansätze definieren. „Dabei kommt es nicht zuletzt auf die richtige und entschlossene Priorisierung einzelner Handlungsfelder an“, sagt Daniel Wurm, Senior Researcher in der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut und einer der Autoren, und ergänzt: „Statt alle möglichen Themenbereiche abzudecken, sollten Missionen vielmehr den Schwerpunkt auf klar umrissene Ziele mit besonderem transformativem Potenzial legen.“

Mit Blick auf künftige Missionen im Bereich Kreislaufwirtschaft betonen die Studienautoren die Notwendigkeit, bereits in den Prozessen der Missionsformulierung mögliche institutionelle Konstellationen zu benennen und gegebenenfalls nötige Governance-Anpassungen vorzudenken. Insbesondere müssen Verantwortlichkeiten klar definiert sein, und es bedarf Mechanismen zur Einbindung von Stakeholdern und Expertenwissen. Gerade bei langfristigen Transformationsprozessen wie der Stärkung einer Kreislaufwirtschaft braucht es auf der politischen Ebene Strukturen, die es ermöglichen, auf Kontextveränderungen flexibel zu reagieren und aus den gesammelten Erfahrungen zu lernen.

Das Impulspapier steht kostenfrei zum Download zur Verfügung.

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