Digitale Zwillinge unterstützen logistische Anlagen

13 Dez

Die Automatisierung in der Intralogistik nimmt zu, aber vielen Unternehmen fehlt die Erfahrung für die Konzeption, Planung, Errichtung und Inbetriebnahme dieser Anlagen. Jede Planung und Inbetriebnahme wird so zu einer Herausforderung. Die Richtlinie VDI 4497 „Einsatz der Emulation bei der Realisierung automatisierter Logistiksysteme“ bietet Lieferanten, Entwicklern und Betreibern eine Unterstützung bei dem Einsatz von Emulation bei automatischer Lager- und Fördertechnik.

Die Betreiber müssen sich bei der Vorbereitung und Durchführung einer Inbetriebnahme oft auf die Kompetenz der Anlagenhersteller verlassen und davon ausgehen, dass diese in ihrem Sinne handeln. Die Folge können Kontroversen zwischen Betreiber und Anlagenlieferant bis hin zu rechtlichen Auseinandersetzungen sein. Wer sich frühzeitig mit dem Vorgehen und geeigneten Methoden zur Planung und Inbetriebnahme intralogistischer Anlagen befasst, kann diesen Problemen aus dem Weg gehen.

Ein Baustein ist die zeitgerechte Festlegung des Vorgehens und Umfangs durchzuführender Simulationen und Tests. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Definition von Testszenarien, idealerweise bei Vertragsabschluss, spätestens zu Beginn der Planung und Realisierung. Es muss vereinbart werden, welche Betriebssituationen im Rahmen der Inbetriebnahme simuliert und getestet werden sollen, aber auch, welche seltenen Ereignisse (z.B. Tage mit Spitzenlast oder auch Teillastbetrieb) die Anlage zu bewältigen hat. Zu klären ist ebenso, welche Vorarbeiten dazu erforderlich sind.

Da die Planung und Inbetriebnahme immer Gemeinschaftsaufgabe aller Beteiligten sind, erfordern sie neben einer konstruktiven Zusammenarbeit das Verständnis für einzelne Abläufe, was durch den Einsatz geeigneter Systeme unterstützt werden kann. Aus diesem Grund werden heutzutage erfolgreich spezifische Digitale Zwillinge zur Absicherung der Entwicklung von intralogistischen Systemen genutzt, um Planung und Inbetriebnahme effizient, konfliktfrei und in kurzer Zeit durchzuführen und Verzögerungen im Projektablauf zu vermeiden

Hierbei handelt es sich um virtuelle Testumgebungen in verschiedenen Abstufungen, die schon während der Realisierung Tests der Steuerungssoftware ermöglichen. Diese auch als Emulation bezeichnete Methode bietet viele Vorteile. Die Emulation hilft Betreibern wie Lieferanten die Realisierung von Vorhaben, selbst unter hohem Zeit- und Kostendruck, erfolgreich durchzuführen. Der Einsatz empfiehlt sich insbesondere dann, wenn es sich um Logistiksysteme mit hoher Komplexität handelt. 

Die Richtlinie VDI 4497„Einsatz der Emulation bei der Realisierung automatisierter Logistiksysteme“ ist im November 2022 erschienen.

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