Viele Unternehmen nicht bereit für die Datenwirtschaft

14 Dez

Derzeit erfüllen viele Unternehmen in Deutschland nicht die Voraussetzungen, um Daten effizient bewirtschaften zu können. Das zeigt eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter 1.051 Unternehmen aus den Bereichen Industrie und Industrienahe Dienstleister.

Daten sind die zentrale Ressource der digitalen Transformation. Sie unterliegen allen digitalen Prozessen, Transaktionen und Interaktionen. Ihre Nutzung ist ein Schlüssel zu Innovation und nachhaltigem Wachstum. Derzeit ist das bei lediglich 31 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland der Fall. Weniger als ein Drittel der Unternehmen aus den Bereichen Industrie und industrienahe Dienstleister speichern, managen und nutzen Daten in einer sie für die Datenwirtschaft befähigenden Weise. 2021 waren es nur 29 Prozent. Große Unternehmen sind deutlich häufiger „data economy ready“ als mittlere und kleine.

Diese Unternehmen mit mehr als 249 Beschäftigten erreichten 2022 einen Anteil von 77 Prozent und damit 16 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. 58 Prozent der mittleren Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten sind ebenfalls „data economy ready“ (2021: 51 Prozent). Unter den kleinen Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten, die in der deutschen Wirtschaft mit Abstand am häufigsten vertreten sind, sind es lediglich 30 Prozent (2021: 28 Prozent).

Bereits zum zweiten Mal wurden im Herbst 2022 mehr als 1.000 Unternehmen im Rahmen des Projektes „Incentives and Economics of Data Sharing – IEDS“, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, repräsentativ befragt. Ein Ziel der Befragung war es, zu bestimmen, welcher Anteil der Unternehmen theoretisch dazu in der Lage sind, Daten effizient zu bewirtschaften.

Um die Datenwirtschaft und damit datenbasierte Innovationen zu fördern, die Wirtschaft und Gesellschaft zahlreiche Chancen bieten, müssten im Rahmen einer erfolgreichen Datenpolitik vor allem kleine Unternehmen in den Blick genommen werden, so das IW. Neben der Datenstrategie der EU-Kommission müsse die der Bundesregierung eine zentrale Rolle spielen. Sie könne den 240 Maßnahmen der Bundesregierung hinsichtlich Datenbereitstellung, Datenzugang, Datennutzung und Datenkompetenz (BMWK, 2022) einen Rahmen geben. Der angekündigte „Dreiklang aus Verbesserung der Datenbereitstellung, Förderung datengetriebener Geschäftsmodelle und innovationsfreundlicher Regulierung“ müsse gerade für kleine Unternehmen Anreize setzen, ihre Daten effizienter zu bewirtschaften und so deren Potenzial zu heben.

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