Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland stagniert

3 Jan

Die Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland stagnierte im Jahr 2023 weiterhin, hat aber an Homogenität gewonnen. Der vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) ermittelte Digitalisierungsindex beträgt im Jahr 2023 108,6 Punkte im Vergleich zu 110,5 Punkten im Jahr 2022. Nach dem starken Anstieg 2021 kann seither eher von einer Seitwärtsbewegung der Digitalisierung gesprochen werden, so das Gutachten.

Wie auch im Vorjahr sind große Unternehmen, die IKT-Branche, die Bundeslandgruppe Süd (Baden-Württemberg und Bayern) und der Regionstyp Stadt mit deutlichem Abstand Digitalisierungsvorreiter. Kleine Unternehmen sowie die Branchengruppe Baugewerbe, Ver- und Entsorgung haben wie im Jahr 2022 den größten Aufholbedarf. Allerdings rücken die Branchengruppen, Unternehmensgrößenklassen und Regionstypen enger zusammen. Digitalisierungsunterschiede verringern sich und die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft gewinnt an Homogenität.

Die Wirtschaft ist weiterhin von Inflation, Lieferkettenschwierigkeiten, Energiekrise und fortwährenden Unsicherheiten betroffen. Die Digitalisierung voranzutreiben stellt in der derzeitigen Krisensituation allerdings für viele Unternehmen kein unmittelbares Instrument dar, um die Krise zu bewältigen oder um kurzfristig die negativen Auswirkungen abzufedern – wie es beispielsweise in der Corona-Pandemie der Fall war.

Nur durch ein Zusammenspiel der Digitalisierungsbemühungen der Unternehmen und der externen Rahmenbedingungen kann die Digitalisierung der Wirtschaft wieder schneller voranschreiten, so das IW. Daher bleibe es weiterhin umso wichtiger, die Rahmenbedingungen für die Digitalisierung in Deutschland zu verbessern, damit sich diese nicht als Nadelöhr der Digitalisierung erweisen, sondern sie stattdessen beflügeln.

Zur Kurzfassung des Digitalisierungsindex 2023