Digitalunternehmen erwarten verschärfte Bedrohungslage

14 Mrz

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird auch im Cyberraum geführt – und die deutschen Digitalunternehmen rechnen damit, dass die Auswirkungen auch hierzulande zu spüren sein werden. Zwei Drittel (67 Prozent) gehen davon aus, dass sich die Bedrohungslage verschärfen wird. Weitere 17 Prozent sehen dafür sogar bereits konkrete Anzeichen.

Jedes dritte Unternehmen (34 Prozent) hat seine IT-Schutzmaßnahmen kurzfristig hochgefahren. Das zeigt eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom, an der sich 100 Unternehmen der Digitalbranche beteiligt haben. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, geben aber ein aussagekräftiges Stimmungsbild. „Alle Unternehmen sollten unbedingt ihren Schutz vor Cyberangriffen prüfen und wo nötig verstärken“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Es sei kein Geheimnis, dass Russland und mit staatlichen Stellen verbundene Gruppierungen über entsprechende Fähigkeiten verfügen.

Angesichts der dynamischen Entwicklung sollten Unternehmen die Risiken definitiv ernst nehmen und die eigene Cyberresilienz stärken. Zudem sollten die unverändert bestehenden Gefahren, die von Cyberkriminellen aus aller Welt ausgehen, nicht vernachlässigt werden. „Vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges werden kriminelle Trittbrettfahrer versuchen, die ‘Gunst der Stunde‘ auszunutzen und sich zum Beispiel auch als vermeintliche Helfer in der Not anbieten.“

Bislang hat jedes dritte Unternehmen aus der Digitalbranche (34 Prozent) aufgrund des Krieges seine IT-Sicherheitsmaßnahmen verschärft, weitere 7 Prozent haben das fest geplant. In 3 von 10 Unternehmen (30 Prozent) wird noch darüber diskutiert – und rund jedes Vierte (23 Prozent) sieht für zusätzliche IT-Sicherheit keinen Bedarf. Jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) hat einen Krisenstab eingerichtet oder klare Verantwortungen im Unternehmen dafür geschaffen. Dabei liegt die Verantwortung zumeist bei der Geschäftsführung oder dem Vorstand (22 Prozent), seltener bei einem anderen Unternehmensbereich (11 Prozent).

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Zwischen dem 3. und 7. März 2022 wurden 100 Unternehmen der Digitalbranche online befragt. Bitkom hat fünf Maßnahmen zusammengestellt, die jedes Unternehmen jetzt dringend angehen sollte, um sich besser vor einem möglichen Cyberangriff zu schützen.

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