Flexibilisierung der Prozessindustrie durch MTP

22 Aug

Unter dem Motto „Process Industry: Future Production is Modular & Open“ findet auf der Achema 2022 die Sonderschau von ENPRO 2.0, NAMUR, PNO, ProcessNet, VDMA und ZVEI statt. Schwerpunkte ist zum einen das Konzept der modularen Automation, mit den entsprechenden Technologien – das „Module Type Package“ (MTP), das den Automatisierungsstrukturen der einzelnen Module eine herstellerneutrale Beschreibung gibt – und zum anderen die „NAMUR Open Architecture“ (NOA). Diese ermöglicht einen sicheren zweiten Kanal für Vitaldaten u. a. für Monitoring und Optimierung von Prozessanlagen ermöglicht, ohne vorhandenen Automatisierungsstrukturen zu beeinflussen.

„Durch die Modulare Produktion können Prozessanlagen schnell erstellt und umgerüstet werden“, sagt Felix Seibl, Fachbereichsgeschäftsführer Messtechnik + Prozessautomatisierung im ZVEI. „Gleichzeitig ermöglicht es den Unternehmen, flexibel auf neue Marktanforderungen zu reagieren und den Engineering-Aufwand erheblich zu reduzieren.“

Die modulare Produktion mit MTP ist ein wichtiger Schritt zur Flexibilisierung der Prozessindustrie, die von den Anlagenbetreibern immer stärker vorangetrieben wird. Im Durchschnitt können die Zeit bis zum Markteintritt halbiert, der Engineering-Aufwand um 70 Prozent reduziert, die Flexibilität um 80 Prozent erhöht werden. „NOA ist das Konzept für die Digitalisierung im Feld“, sagt Christine Oro Saavedra, Geschäftsführerin NAMUR e.V. „Es ermöglicht zusätzliche Daten über den kompletten Automatisierungslayer sicher verfügbar zu machen und ist quasi die Brücke zu APL. Zusätzliche Daten sind zwingend erforderlich, wenn man Konzepte wie z. B. Predictive Maintenance, heute umsetzen will.“

NOA ist Kernelement der Digitalisierung der Prozessindustrie. „Gestrandete“ Vitaldaten sind nur mit enormem Engineering-Aufwand zur erreichen und bleiben bisher in den meisten Anlagen ungenutzt. NOA verringert diesen Aufwand und macht den Anwendern mehr nutzbare Daten zugänglich. Die Nachfrage nach Messdaten steigt also, weil der Nutzen der Daten größer wird. Ein Win-Win für Anwender und Hersteller.

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