Frauen brennen für ihren Beruf

19 Aug

Fast zwei Drittel aller Frauen messen der Arbeit einen hohen Stellenwert bei. 63,7 Prozent geben an, dass Arbeit in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielt. Unter den männlichen Kollegen sind es 60,4 Prozent. Wie unterschiedlich Wünsche und Voraussetzungen für Frauen und Männer im Job sind, zeigt das aktuelle Randstad Arbeitsbarometer.

28,3 Prozent der Frauen sagen sogar, dass Arbeit in ihrem Leben sehr wichtig sei. Unter den Männern sind es nur 20,9 Prozent. Insgesamt wünschen sich Frauen mit 90,9 Prozent häufiger Erfüllung im Beruf als Männer (84,5 Prozent). Welche Faktoren spielen für ein erfülltes Berufsleben eine Rolle? Für 87 Prozent der befragten Arbeitnehmerinnen ist bei der Jobwahl die Work-Life-Balance wichtig (Männer: 83,8 Prozent), 82,2 Prozent legen Wert auf flexible Arbeitszeiten (Männer: 75,1 Prozent).

Doch wenn es um die konkreten Arbeitsbedingungen in ihrem aktuellen Job geht, geben wiederum nur 69,9 Prozent der Frauen an, derzeit zufrieden mit ihrer Work-Life-Balance zu sein. Unter den Männern sind es fast zehn Prozentpunkte mehr (78,4 Prozent). 52,5 Prozent der Frauen sind zufrieden mit der Flexibilität ihrer Arbeitszeiten. Auch hierzu äußern sich mehr Männer positiv: 64,0 Prozent. Besonders groß ist der Unterschied bei der Möglichkeit zur flexiblen Wahl des Arbeitsortes, die von 54,6 Prozent der Männer als gut bewertet wird, aber nur von 35,0 Prozent der Frauen.

„Frauen haben es auf dem Arbeitsmarkt häufig leider noch immer deutlich schwerer als Männer. Einerseits engagieren sie sich häufig stärker und messen der Arbeit daher einen höheren Stellenwert bei. Andererseits übernehmen sie nach wie vor den Großteil der Care-Arbeit und sehen häufiger als Männer in ihrer Berufstätigkeit eine Möglichkeit zur Selbstverwirklichung“, stellt Dr. Carolin Herbst, HR Group Director bei Randstad Deutschland, fest. 58,1 Prozent der Frauen geben an, weiterhin zu arbeiten, wenn Geld gar keine Rolle spielen würde. Unter den Männern sind es 50,1 Prozent.

Auf das Gehalt aber kommt es Frauen sehr wohl an: 95,6 Prozent geben an, es sei ein wichtiger oder sehr wichtiger Faktor bei der Jobwahl (Männer: 88 Prozent). „Der Gender Pay Gap ist in Deutschland noch immer groß, durchschnittlich verdienen Frauen für die gleichen Aufgaben knapp ein Fünftel weniger als ihre männlichen Kollegen“, erklärt Dr. Carolin Herbst. „Frauen, die einen Großteil der Care-Arbeit übernehmen, arbeiten häufig in Teilzeit und erfahren weniger Beförderungen. Daher legen Frauen bei der Jobwahl zwangsläufig einen größeren Wert auf das Gehalt. Zudem ist das Gehalt auch eine Form von Wertschätzung und Honorierung der Arbeitsleistung.“ Während 76,8 Prozent der Männer der Aussage zustimmen, ihr aktuelles Gehalt reiche aus, um das Leben zu führen, das sie sich wünschen, gilt dies nur für knapp zwei Drittel der Frauen (66,0 Prozent).

Das Randstad Arbeitsbarometer befragt online Arbeitnehmer im Alter von 18 bis 65 Jahren in Europa, Asien-Pazifik sowie Nord- und Südamerika. Es erscheint seit 2003 halbjährlich und macht lokale wie auch globale Trends im Zeitverlauf sichtbar. Die Mindeststichprobengröße pro Land beträgt 800 Interviews.

Die vollständigen Ergebnisse