Fortschritte beim Thema Diversity & Inclusion

22 Jul

Der When Women Thrive 2020 DACH-Report von Mercer zeigt Fortschritte beim Thema Diversity & Inclusion. Zwei Drittel der Organisationen in der DACH-Region haben sich dazu verpflichtet, Vielfalt zu fördern und eine inkludierende Unternehmenskultur anzustreben. Sie engagieren sich vielfach über dem weltweiten Durchschnitt, um konkrete Schritte umzusetzen und ihren Kurs zu ändern.

Einst als Nischen- oder Randthema abgetan, beweist die Studie, dass Diversity & Inclusion im Bewusstsein der Unternehmen angekommen ist. Immer mehr Beispiele zeigen: Wenn Frauen erfolgreich sind, sind auch die Unternehmen erfolgreich. „Diversity & Inclusion ist für Unternehmen weder ein Selbstzweck noch ein Selbstläufer, doch sie sind die Voraussetzung für geschäftlichen Erfolg“, so Achim Lüder, Senior Partner und Geschäftsführer von Mercer Deutschland.

Bei der Entgeltgerechtigkeit wurden weltweit Fortschritte gemacht. So geben 82 Prozent der Unternehmen in der DACH-Region an, dass Entgeltgerechtigkeit zu ihrer Vergütungsphilosophie oder -strategie gehört. Dieser Wert liegt über dem weltweiten Durchschnitt von 74 Prozent.
73 Prozent der Unternehmen – im Vergleich zu 64 Prozent weltweit – erheben Daten zur Geschlechterrepräsentation nach Karrierestufe. 64 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie formale quantitative Ziele oder Vorgaben zu Diversity & Inclusion-Ergebnissen haben. 77 Prozent der Unternehmen bieten eine Vielzahl flexibler Arbeitsmodelle an.

Insgesamt gebe es jedoch eine deutliche Diskrepanz zwischen Haltung und konsequenter Handlung, so die Studie. „Auch, wenn Diversity & Inclusion im Bewusstsein der Unternehmen angekommen ist, hat der kulturelle Wandel innerhalb der Unternehmen noch nicht stattgefunden,“ so Lüder. „Viel zu wenige Unternehmen haben die notwendige Umgebung oder Kultur geschaffen, in denen Frauen die Chance zum Erfolg haben.“

Dass Frauen in der DACH- Region in Führungspositionen weiterhin deutlich weniger vertreten sind als Männer, ist einer der Indikatoren. Viele Frauen stagnieren in ihrer Karriere oder verlassen das Unternehmen ganz. Um die nach wie vor bestehenden Missstände bei der geschlechtsspezifischen Diversität in Unternehmen zu beseitigen, reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus.

Datenbasierte Prognosen zeigen, dass mit den aktuellen Bemühungen in Talentprozessen erst in 100 Jahren eine Gleichverteilung zwischen Männern und Frauen in Top-Management- und Senior Executive-Positionen erreicht werden kann. In den kommenden zehn Jahren wird sich der Anteil der Frauen um gerade einmal fünf Prozentpunkte erhöhen. Die Zahlen zeigten somit, dass bei Einstellung, Beförderung und Bindung eine zielgerichtete Überrepräsentation von Frauen gegenüber Männern erforderlich ist, um Geschlechterparität zu erreichen.

An der Studie nahmen im Herbst 2019 weltweit über 7 Millionen Mitarbeitende, davon 2,8 Millionen Frauen, aus 1.157 Unternehmen teil. Sie lässt erstmals auch einen separaten Blick auf Deutschland, Österreich und die Schweiz zu.

Den Report gibt es hier