FQS-Forschungsvorhaben: QS in der additiven Fertigung von Metallteilen

31 Okt

Die Forschungsgemeinschaft Qualität e.V.  (FQS) sucht Partner für das internationale Forschungsprojekt AQuaPro, das zum Ziel hat, die entlang der additiven Fertigungskette von Metallteilen gewonnenen Daten in verwertbare Qualitätsinformationen umzuwandeln. Im Rahmen des Projektes werden dafür drei Strategien zur Qualitätsüberwachung untersucht, die dazu beitragen sollen, die aktuellen technologischen Herausforderungen der additiven Fertigung sicherheitskritischer und hochzuverlässiger Metallteile zu bewältigen.

Als Anwendungsfall werden Unterwasserbauteile betrachtet. Diese bieten ein hohes Optimierungspotenzial (zum Beispiel Leichtbauweise für eine nachhaltigere Transport- und Installationslogistik). Zudem kann ihr Versagen mit hohen Umweltauswirkungen verbunden sein. Die Projektergebnisse sollen jedoch auch für andere Bereiche von Nutzen sein, in denen Qualitätssicherung eine zentrale Rolle spielt, zum Beispiel in der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie und der Medizintechnik.

Beim Forschungsvorhaben handelt es sich um ein deutsch-brasilianisches Kooperationsprojekt des internationalen Forschungsnetzwerks »CORNET – Collective Research Networking«, das durch das Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird. Es ermöglicht transnationale Vorhaben der Gemeinschaftsforschung, um internationale Forschungsprojekte zugunsten kleiner und mittelständischer Unternehmen zu fördern.

Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich als Mitglied des Projektbegleitenden Ausschusses zu beteiligen. Hierbei bringen sie Ihre Anforderungen aus der Praxis ein, gestalten das Forschungsvorhaben mit und profitieren frühzeitig von den erzielten Ergebnissen. Hierzu kann auch eine prototypische Umsetzung im Unternehmen durch die Forschungseinrichtung gehören. Die Projektlaufzeit ist ab Mitte 2024 für zwei Jahre geplant.

Die additive Fertigung von Metallen gewinnt zunehmend an industrieller Bedeutung. Vorteile dieser Fertigungsmethode sind unter anderem digitale Bestände, flexible und dezentrale Herstellungsmöglichkeiten sowie die maßgeschneiderte Anpassung von Bauteilen an individuelle Anforderungen. Eine hohe Anzahl an Prozessvariablen sowie die Komplexität der Prozesssimulation erschweren jedoch den breiten Einsatz in industriellen Anwendungen. Anwender additiver Fertigungsverfahren für die Herstellung von Metallteilen sind derzeit nicht in der Lage, aus Prozessdaten auf die endgültige Qualität der Teile zu schließen. Daher ist bei vielen Anwendungen eine 100prozentige Nachkontrolle nötig, was Kosten und Komplexität erhöht und neue Geschäftsmöglichkeiten verhindert. 

Zur Projektankündigung (PDF) geht es hier.