Global Ecolabeling Network: Ende Oktober trafen sich Fachleute und Vertreter internationaler Organisationen zur Vergabe von Umweltzeichen für Produkte bei TÜV Rheinland.
Wirksame Nachhaltigkeit von Produkten ist grenzenlos. Das gilt auch für einen technischen Dienstleister wie TÜV Rheinland, der signifikante Warenströme für Hersteller, Importeure und Exporteure international in die EU und aus der EU regulatorisch begleitet. Für Verbraucher und Einkäufer wird die Identifizierung ökologisch designter Produkte in einem globalen Markt immer bedeutsamer, damit Hersteller und Länder ihre Umweltziele der Reduzierung von Treibhausgasemissionen langfristig erreichen können.
Umweltzeichen von unabhängigen Organisationen leisten dazu einen Beitrag, stellen aber Hersteller und Prüforganisationen vor große Herausforderungen, wenn unterschiedliche Organisationen sehr heterogene Anforderungen stellen. Dieser Herausforderung haben sich nun mehr als 50 Experten aus 25 Ländern aus Australien, Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika angenommen und sich ausgetauscht – mit dem Ziel, die vielen unterschiedlichen Vergabeverfahren für Umweltzeichen stärker zu vereinheitlichen.
Begleitet wurde das GEN-Treffen von Vertretern und Experten der Vereinten Nationen als Initiator und Treiber der 17 Nachhaltigkeitsziele und der Europäischen Kommission als Regelungsgeber für die Ökodesingnanforderungen an Produkte.
Weitestgehender Konsens bestand beim Thema, dass der CO2- und Umweltfußabdruck eines Produktes bei der Zertifizierung eines Umweltzeichens zukünftig international eine große Bedeutung einnehmen wird, weil damit die Umweltauswirkungen eines Produktes für viele unterschiedliche Produktgruppen bereits zu einem großen Teil transparent beschrieben werden können.
Im Kontext der Nachhaltigkeit verfolgt TÜV Rheinland die Umsetzung der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie mit dem Fokus, Experten wichtiger Organisationen in den Dialog zu bringen und langfristig mehr nachhaltige Produkte mit nachhaltigen Dienstleistungen für Hersteller in den Markt zu begleiten – zum Nutzen aller.
Auftaktveranstaltung zur Sustainability week: Sustainabilty-of-Products-Konferenz
Zudem hat TÜV Rheinland am 24.10. die Sustainabilty-of-Products-Konferenz in Köln ausgerichtet. Hauptagendapunkt: Das kommende europäische Gesetzeswerk zum Green Deal mit der Verordnung über die umweltgerechte Gestaltung nachhaltiger Produkte ( Ecodesign for sustainable products regulation ) und weiterer Rechtsvorschriften zur Stärkung des Verbraucherschutzes.
Die neue, für 2024 erwartete Verordnung über die umweltgerechte Gestaltung nachhaltiger Produkte wird erhebliche Auswirkungen auf die künftigen Märkte für das Design von Verbraucher- und Handelsprodukten und die Kreislaufwirtschaft haben. Produkthaltbarkeit, Wiederverwendbarkeit, Reparierbarkeit, Recyclierbarkeit, der CO2- und Umweltfußabdruck sowie der neue digitale Produktpass sind zukünftig wichtige Nachhaltigkeits-Anforderungen, die bei der Platzierung von Produkten auf dem europäischen Markt zu berücksichtigen sind.
Auf der Konferenz informierte der Vertreter der Europäischen Kommission der Generaldirektion „Justitz und Verbraucher“ im Verbund mit unseren Expertinnen und Experten detailliert zu den Themen des „Rechts auf Reparatur“, zum Entwurf der „Green Claims Richtlinie“ zur Vermeidung von Grünfärberei und zu den vorgeschlagenen neuen Ökodesign-Anforderungen für Verbraucher- und Handelsprodukte zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
Unterstützt wurden die Ausführungen von ausgewiesenen Fachexperten aus der Industrie mit praxisorientierten Beispielen zu Nachhaltigkeitsstrategien und deren Umsetzung im Produktdesign, den Möglichkeiten zur Reduktion und Kompensation von Umweltemissionen und zu einer möglichen Umsetzung der Umweltleistungen im digitalen Produktpass.
TÜV Rheinland beteiligt sich aktiv über Verbände, Normungsgremien sowie im direkten Dialog mit den Regelungsgebern in der EU an der Gestaltung der Vorschriften zum nachhaltigen Konsum.