Geistiges Eigentum durch Patent, eingetragene Geschmacksmuster oder eine Marke (IPR = engl. IP Rights,) schützen zu lassen, scheint sich zu lohnen: Europäische Unternehmen, die das tun, erwirtschaften im Durchschnitt 20 Prozent mehr Einnahmen pro Mitarbeiter – und sie zahlen im Durchschnitt 19 Prozent höhere Löhne und Gehälter. Das zeigt eine Studie „Rechte des geistigen Eigentums und Unternehmensleistung in der EU“ des Europäischen Patentamts in München und des Amts der EU für geistiges Eigentum (EUIPO).
Sie bestätigt den positiven Zusammenhang zwischen der Wirtschaftsleistung eines Unternehmens und dem Besitz von IPR. Bei den einzelnen Rechten gibt es Unterschiede: Unternehmen mit Patenten erzielen im Durchschnitt 36 Prozent höhere Einnahmen pro Mitarbeiter und bezahlen 53 Prozent höhere Löhne. Inhaber eingetragener Geschmacksmuster (32 Prozent höhere Einkommen und 30 Prozent höhere Löhne) und Marken (21 Prozent höhere Einnahmen und 17 Prozent höhere Löhne) weisen ebenfalls eine höhere Wirtschaftsleistung aus.
Die Studie untersucht auch die Wirkung von IPR-Eigentum unabhängig von Unternehmensgröße und branchen- sowie länderspezifische Besonderheiten. Auch hier wird der Zusammenhang deutlich: Unternehmen, die IP-Rechte besitzen, erwirtschaften pro Mitarbeiter sogar um 55 Prozent höhere Einnahmen können als vergleichbare Firmen ohne IPR. Bei KMU ist er besonders ausgeprägt: Mit IP-Rechten verzeichnen sie 68 Prozent höhere Einnahmen pro Mitarbeiter als ähnliche KMU ohne solche Rechte. Größere Unternehmen kommen auf 18 Prozent Plus pro Mitarbeiter.
Allerdings besitzen weniger als 9 Prozent der KMU in Europa eines der drei betrachteten IP-Rechte. Bei großen Unternehmen liegt der Anteil bei fast 60 Prozent. Dies belegt den beträchtlichen Nutzen, den kleinere Unternehmen durch die Inanspruchnahme geistiger Eigentumsrechte haben. KMU, die über Patente und Marken verfügen, erwirtschaften 75 Prozent mehr Einnahmen als vergleichbare KMU ohne geistige Eigentumsrechte. Ein Plus von 84 Prozent wird erreicht, wenn das Unternehmen über Geschmacksmuster und Marken verfügt. KMU, die Inhaber sowohl von Patenten als auch Marken und eingetragenen Geschmacksmustern sind, kassieren fast das Doppelte (98 Prozent) an Einnahmen pro Mitarbeiter im Vergleich zu Unternehmen ohne IPR.