Digitaler Service braucht mehr Datenschutz

10 Feb

Die Verbraucher in Deutschland sehen großen Verbesserungsbedarf bei Datenschutz und Transparenz, wenn es um die Datenverwendung (34 Prozent) geht. 62 Prozent haben Bedenken, dass ihre Daten ungewollt an Dritte weitergegeben werden. Das zeigt eine Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) e. V. anlässlich des heutigen Safer Internet Day.

Neben der unerlaubten Weitergabe macht den Deutschen vor allem Sorge, dass ihre Daten missbraucht werden könnten (56 Prozent). Datendiebstahl rangiert mit 43 Prozent auf Platz 3 der größten Bedenken beim Datenschutz. Die Skepsis zeigt sich auch darin, dass 38 Prozent der Ansicht sind, digitale Serviceanbieter fragten unnötig viele Daten ab. Für 37 Prozent sind intransparente Angaben zur Verwendung ihrer Daten ein No-Go. Die Bedenken betreffen vor allem die Speicherung der Daten auf ausländischen Servern (35 Prozent), das Ausspionieren der Daten beim Serviceanbieter (35 Prozent) sowie eine unzureichende Verschlüsselung der Daten (34 Prozent).

Für fast zwei Drittel der Befragten ist Datenschutz ein maßgebliches Kriterium digitaler Serviceangebote (61 Prozent). Ihnen ist wichtig, dass Serviceanbieter dieses Thema ernst nehmen. Am meisten vertrauen die Deutschen Banken und Finanzdienstleistern (43 Prozent), gefolgt von Unternehmen aus dem Gesundheitssektor (34 Prozent) und der Versicherungsbranche (33 Prozent). Einen schlechten Ruf in Sachen Schutz personenbezogener Daten haben Soziale Netzwerke und Messenger (6 Prozent), Suchmaschinen (7 Prozent) sowie Elektronikanbieter (9 Prozent).

Viele Vertreter dieser Branchen haben ihren Sitz nicht in Deutschland. Zum anderen scheint eine grundsätzliche Skepsis gegenüber Unternehmen zu herrschen, deren Geschäftsmodell nur auf digitalen Services basiert. Um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen, müssen Anbieter in Sachen Datenschutz nachbessern. Hierbei helfen neben Transparenz bei der Datenverwendung verständliche Informationen zu den Maßnahmen zur Absicherung der Daten vor dem Zugriff Dritter.

Die bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage zum Thema „Digitale Serviceangebote“ wurde von INNOFACT im Auftrag der DGQ im September 2020 durchgeführt. Befragt wurden 1.006 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren, wohnhaft in Deutschland.

Quelle