Anlässlich des Welttages der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Patientensicherheit, der am 17. September 2022 stattfand, veröffentlichte der Kooperationsverbund gesundheitsziele.de ein nationales Gesundheitsziel zur Patientensicherheit.
Mit dem nationalen „Gesundheitsziel Patientensicherheit“ haben über 140 Organisationen des Gesundheitswesens, aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsam Ziele und Maßnahmen definiert, um die Patientensicherheit in Deutschland voranzubringen.
Patientensicherheit ist weltweit ein wichtiges Handlungsfeld für die öffentliche Gesundheit. Schätzungen gehen davon aus, dass das Risiko, als Patient aufgrund eines vermeidbaren medizinischen Fehlers im Rahmen der gesundheitlichen Versorgung zu sterben, bei 1 zu 300 liegt. Patientensicherheit bedeutet, Prozesse im Gesundheitswesen so zu organisieren, dass Fehler sowie kritische und unerwünschte Ereignisse vermieden werden. Dies kann nur gemeinsam gelingen und erfordert die Zusammenarbeit vielfältiger Akteure.
„Ein nationales Gesundheitsziel stellt einen wichtigen Grundkonsens dar, es schafft Leitplanken und bildet die Grundlage dafür, gemeinsam Fortschritte zu erzielen“, so Ulrike Elsner, Beauftragte des GVG-Vorstands für den Kooperationsverbund gesundheitsziele.de und Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdek).
Die WHO hat im vergangenen Jahr einen „Globalen Aktionsplan für mehr Patientensicherheit 2021-2030“ veröffentlicht. Der Kooperationsverbund liefert mit dem „Gesundheitsziel Patientensicherheit“ nun seinen Beitrag zur Umsetzung des Aktionsplans auf nationaler Ebene. Hierbei werden die Förderung einer Patientensicherheitskultur und der Ausbau der Patientensicherheitskompetenz in den Blick genommen.
„Patientinnen und Patienten müssen sich darauf verlassen können, sicher versorgt zu werden. Diesen zentralen Grundsatz jeder Heilbehandlung hebt das Gesundheitsziel hervor und unterstreicht die Bedeutung informierter und mündiger Patienten: Patientinnen und Patienten können einen Beitrag zu ihrer eigenen Sicherheit leisten. Sie sind die einzigen, die den gesamten Behandlungsprozess durchlaufen. Deshalb ist die Förderung von Gesundheitskompetenz und Patientensicherheits-Kompetenz ein ethisch gebotenes Ziel“, so der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Stefan Schwartze.
„Die Förderung einer Patientensicherheitskultur verankert das Prinzip von lernenden Organisationen. Auf diesem Weg können wir ebenso wichtige Versorgungsverbesserungen erreichen als auch die Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende in den Gesundheitsberufen verbessern. Mehr Patientensicherheit geht uns alle an“, so Petra Grimm-Benne, Gesundheitsministerin von Sachsen-Anhalt und Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz.