Unternehmen brauchen eine sichere und effektive Möglichkeit für Mitarbeiter, um Erkenntnisse und Bedenken über Fehlverhalten zu melden. Deshalb hat die ISO einen Standard für Whistleblowing veröffentlicht. Die neue ISO37002 gibt Hinweise darauf , wie ein robustes und effektives Whistleblowing-Managementsystem aussieht und wie es am besten betrieben werden kann.
ISO37002, Whistleblowing-Managementsysteme – Richtlinien bietet Leitlinien für die Implementierung, Verwaltung, Bewertung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines robusten und effektiven Managementsystems für Whistleblowing. Es ist branchenunabhängig und kann von Organisationen jeder Größe einschließlich KMU, aber auch von international tätigen Organisationen genutzt werden.
Gute Unternehmensführung erfordert den Nachweis von Rechenschaftspflicht und die Förderung einer „Speak up“-Kultur. Gemäß den drei Prinzipien Vertrauen, Unparteilichkeit und Schutz behandelt der Standard die Identifizierung und Meldung solcher Bedenken sowie deren Bewertung und Behandlung. Sein Einsatz minimiert oder verhindert nicht nur potenzielle Verluste, sondern gewährleistet auch die Einhaltung der Unternehmensrichtlinien sowie der gesetzlichen und gesellschaftlichen Verpflichtungen.
Die Implementierung von ISO37002 werde dazu beitragen, Vertrauen zwischen einer Organisation und ihren Stakeholdern aufzubauen, und einen starken Schutz vor Korruption bieten, sagte Wim Vandekerckhove, Leiter der ISO-Arbeitsgruppe, die den Standard entwickelt hat. „Gute Unternehmensführung und Transparenz erfordern, dass sich die Mitarbeiter sicher fühlen können, Bedenken hinsichtlich Fehlverhaltens zu melden, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.“
ISO 37002 wurde vom technischen ISO-Komitee ISO/TC 309, Governance of Organizations entwickelt, dessen Sekretariat von BSI, dem ISO-Mitglied für Großbritannien, gehalten wird.